
Dobersberg.Knapp ein Jahr ist es her, dass Daniel Mayer seine letzte Rallye bestritt, jetzt feiert der Niederösterreicher ein bemerkenswertes Comeback
Denn bei der 28. Auflage der Herbst-Rallye in Dobersberg tritt er nicht nur mit seinem, total neu aufgebauten Citroen C3 Rally2 und einem neuen Co-Piloten (Bernhard Ettel) an, sondern trifft dabei unter anderem auf Serien-Weltmeister Sebastien Ogier, der die aktuelle WM-Wertung anführt, und in Dobersberg zu Testzwecken antritt!
Seinen letzten Auftritt hatte Mayer am 20.10. 2024, wo er bei der Central European Rally auf einem Opel sein E-Rally-Debüt gab, und auf Rang 5 landete. Noch weiter zurück liegt sein letzter Start mit seinem Citroen: Bei der Zagreb Delta Rally 2024 kam aber schon auf der SP1 nach einem Highspeed-Crash das Aus . . .. . . mit dem Ergebnis, dass das Auto derart in Mitleidenschaft gezogen wurde, und man es total neu aufbauen musste. Das ist geschehen – und der Citroen ist wieder einsatzbereit!
Aber wieso hat es so lange gedauert, bis Daniel wieder an den Start geht? „Ganz einfach, es gibt zwei elterliche Betriebe, die betreut werden müssen. Dies nimmt mittlerweile so viel Zeit in Anspruch, dass es einfach nicht möglich war, sich professionell auf den Sport zu konzentrieren. Jetzt hat sich ein kleines Zeitfenster geöffnet- und wir probieren es.“
Wobei es aber auch noch einen anderen Aspekt gibt: „Wie man weiß, ist die wirtschaftliche Lage aktuell nicht wirklich rosig. Ein Fakt, der auch dazu führt, dass die Sponsoren nicht Schlange stehen“, erklärt Vater Walter Mayer, der auch voll in das sportliche Projekt involviert ist, „deshalb muss alles zum Großteil aus eigenen Mitteln finanziert werden – was die Sache nicht einfacher macht. Danke an dieser Stelle an unsere langjährigen Partner Total Österreich, Car-Rep und Pirelli.“
Im Vorfeld des Comebacks gab es nicht nur viel Arbeit am Auto, sondern auch die eine oder andere Veränderung. So wird in Dobersberg erstmals der arrivierte Bernhard Ettel am Beifahrersitz Platz nehmen. „Bernhard ist ein sehr erfahrener Mann und mit Sicherheit in der aktuellen Situation die beste Lösung. Er kann Daniel führen, wird ihm sicher viel helfen“, sagt Papa Mayer, früher selbst im Rallycross- und Rallyesport erfolgreich.
Um nicht ganz ins kalte Wasser zu springen, gab es nach der langen rennfreien Zeit einen Test in Slowenien: „Der war ganz wichtig“, so Daniel, „schließlich mussten wir wieder bei Null beginnen. Sowohl, was alle Einstellungen und Setups betrifft, als auch natürlich, dass ich wieder ein wenig das Gefühl für die Geschwindigkeit bekomme.“ Und die Freude nach diesem Test war groß: „Einfach super, endlich wieder im Rallye-Auto zu sitzen“, so Daniel, der sich aber noch mehr über seinen neuen Co-Piloten freute: „Einfach Klasse. Von Bernhard kann ich sehr viel lernen. Und wir hatten auch von der ersten Sekunde an einen sehr guten Draht.“
Und was sagt Daniel zu seiner prominenten Gegnerschaft? „Eigentlich müsste man Zuschauen gehen, wenn so ein großer Star am Start ist“, scherzt der Gießhübler, „aber nein, er fährt in einer ganz anderen Liga. Mein Fokus liegt ganz klar bei mir selbst: Schnell den richtigen Rhythmus finden, konzentriert an die Sache gehen, und vor allem diese Veranstaltung auch zu genießen.“
Die Herbst-Rallye wird am Samstag (11. Oktober) in Dobersberg gestartet. Danach stehen insgesamt acht Sonderprüfungen auf dem Programm.“