ET König Murtal Rallye 2024.Luca Waldherr und seine Copilotin Claudia Maier im Citroen C3 Rally2 auf einen ungeliebten vierten Platz
Für die Rallye Weiz in fünf Wochen fehlt noch die finanzielle Garantie.
Ein vierter Platz bei einem Rallye-Staatsmeisterschaftslauf ist gut. Aus Sicht eines Zuschauers. In der Welt eines Sportlers jedoch schaut’s anders aus. „Ich mag vierte Plätze nicht“, sagte Luca Waldherr heuer schon nach der Jännerrallye. Jetzt nach der Murtal Rallye rund ums steirische Judenburg muss er diesen Satz wiederholen. Zehn Sekunden fehlten ihm und seiner Copilotin Claudia Maier am Ende, um ihren Citroen C3 Rally2 noch vor Julian Wagners Skoda Fabia zu platzieren und damit nach der Rebenland und der Lavanttal Rallye zum dritten Mal in Folge aufs Siegespodest zu fahren.
Der erste Tag begann mit einem zu weich eingestellten Fahrzeug. Luca Waldherr: „Bei dem hohen Tempo um die 200 km/h ist das Auto zu sehr geschwommen. Da hab‘ ich kein richtiges Vertrauen aufbauen können.“ Nach der Setup-Änderung ging’s freilich besser, wenngleich die kurzen Prüfungen auf dem Red Bull Ring, von denen gleich drei auf dem Programm standen, „überhaupt nicht mein Fall waren. So Show-Prüfungen liegen mir nicht wirklich.“ Zumal der 30-jährige Teamchef auf trockenem Asphalt überhaupt noch Aufholbedarf ortet. „Dazu müsste ich aber mehr im Auto sitzen. Das geht sich jedoch weder von der Arbeit her noch vom Geld her aus.“
Der zweite Tag der Murtal Rallye begann schmerzvoll. Eine Kompression auf der Prüfung Obdach – Sabathyhütte drückte viele Teams bei vollem Tempo unsanft in die Sitze, so auch Waldherr / Maier. Dass dadurch sogar die Heckklappe des Citroen aufsprang, merkte das Duo im ersten Moment ebenso wenig wie die Tatsache, dass Waldherrs Rücken später die Physiotherapeutin brauchen würde.
Mit dem einsetzenden Regen am Nachmittag wurde das Murtaler Abenteuer dann endlich so richtig (Wald)herrlich. „Auf das Nasse habe ich die ganze Zeit gehofft. Da habe ich auf den letzten vier Prüfungen 25 Sekunden gutgemacht. Aber leider war die Rallye dann zu Ende.“
Was jetzt folgt, ist die Suche nach Finanzen. Luca Waldherr: „Für die Rallye Weiz in fünf Wochen fehlt mir noch das Geld. Natürlich möchte ich dort fahren und meinen momentanen zweiten Platz in der Meisterschaft absichern. Aber dazu muss ich erst Sponsoren finden bzw. meine bestehenden Förderer noch überzeugen.“
ET KÖNIG Murtal Rallye 2024, Endstand: 1. Simon Wagner / Gerald Winter (Skoda Fabia Rally2) 1:14:55,6 Std., 2. Hermann Neubauer / Bernhard Ettel (Skoda Fabia Rally2) +12,9 Sek, 3. Julian Wagner / Hanna Ostlender (Skoda Fabia Rally2) +1:21,1 Min, 4. Luca Waldherr / Claudia Maier (Citroen C3 Rally2) +1:31,3 Min.
Sportpressedienst
Armin Holenia
Wolfgang Nowak