Fohnsdorf.Tolle Fans und viel Action im Murtal
Drei Monate nach der „Premiere im Porsche“ im steirischen Rebenland brachte das Duo Günther Knobloch und Jürgen Rausch den 911 RGT im Rahmen des 4. ORM-Laufs im Murtal zum zweiten Mal an den Start. Einen Test stand nicht am Plan – nach einem erfolgreichen Funktionscheck eine Woche vor der Rallye im FAZ Fohnsdorf startete das Duo ohne Test in die Rallye. Mit jedem SP-Kilometer wuchs das Vertrauen, auch der Rhythmus wurde von Prüfung zu Prüfung besser. Nach Tag 1 lag das Team auf dem 11. Gesamtrang – letztlich nur zehn besser platziert waren lediglich Teams in Rally2-Fahrzahrzeugen.
Am Samstagvormittag konnte sich das Duo in Sachen Performance noch etwas steigern – Gesamtrang acht auf der 9. Sonderprüfung „Obdach-Kastner“ war das beste Einzelergebnis, am Nachmittag stand bei Regen und schwierigsten Bedingungen Position halten und Zielankunft am Programm.
Knobloch: „Nach einem soliden Start in die Rallye waren unsere beiden Mechaniker Jürgen und Dominik bereits am Freitag leider mehr gefordert als geplant. Einige Folgeschäden von der Landung nach dem Sprung am Red Bull Ring haben unser Team bei jedem Service bis Samstagmittag beschäftigt. Ich habe den Sprung unterschätzt, ein RGT-Fahrwerk hat einfach ganz andere Grenzen als ein Rally2-Fahrwerk. Das war auch beim Rundkurs unübersehbar – auf der welligen Straße ist der Performanceunterschied zu einem aktuellen Rally2 exorbitant. So kam es durch die kurzen Abstände im Rundkurs zu einem Überholmanöver von Hermann an uns, bei dem ausgerechnet mein Freund Neupsi etwas Zeit verloren hat. Genau in dem Moment, in dem ich rechts geblinkt habe und ins Gras gefahren bin um Hermann links auf der Strecke vorbei zu lassen, entschied sich Hermann instinktiv dazu, rechts durchs Gras an uns vorbei zu gehen. An sich kein Drama, die Aktion ist ohne Berührung und Schäden abgelaufen – Hermann hat vermutlich ein oder zwei Sekunden verloren. Warum Simon Wagner – der auf der Prüfung mit 3,9 Sekunden den größten Vorsprung von allen SP´s rausfahren konnte – diesbezüglich Kritik äußerte erschloss sich mir weder aus sportlicher noch aus persönlicher Sicht. Das alles änderte am Ergebnis zum Glück letztlich nichts. Durch meinen ASN-Prioritätsfahrerstatus - für unser aktuelles Fahrzeug und die damit verbundene Pace um etwa fünf Nummern zu niedrige Startnummer – war unsere Startposition am Rundkurs unglücklich, beim zweiten Durchgang wurde das beim Startintervall berücksichtigt. Die zwei halbnassen Prüfungen am Nachmittag mit dem Porsche auf Slicks auf der Strecke zu halten war eine echte Herausforderung – auf das Duo Sitz/Seidl im Rally2 konnten wir vor dem Regen noch bis auf 2 Sekunden ran fahren. Nach der extremen Rutschpartie auf Slicks über SP11 war das Thema erledigt. Da wir nach hinten gut Luft hatten und für die Hinterachse nur noch 5 Jahre alte, gebrauchte Regenreifen nahmen wir für die letzten zwei Prüfungen Tempo raus, und freuten uns im Ziel gemeinsam mit dem Team über das erste Top-10 Ergebnis im Porsche. Mit Hermann Neubauer, Peter Hopf und weiteren Benzinbrüdern haben wir den Abend noch gemütlich ausklingen lassen. In Sachen Auto haben wir schon eine Liste, die wir mit Jürgen und Dominik bis zur Rallye Weiz abarbeiten wollen – ich freue mich auf alles, was mit unserem Porsche-Projekt noch kommt.“
Die Veranstaltung war gut besucht, der Porsche des Teams zog - wie schon im Rebenland - sehr viel Aufmerksamkeit von den vielen, begeisterten Fans auf sich. Bei der Rallye war auch zum ersten Mal das von ZAWOTEC verbaute OnBoard-Video System im Einsatz, bei dem man den fantastischen Sound des 17 Jahre alten Porsche 911 RGT und die Sonderprüfung aus Fahrersicht sehen kann. Mit 212 Km/h hatte das Duo auf dieser Sonderprüfung auch unter allen Fahrzeugen auch den „Top-Speed Rekord“ aufgestellt, zu sehen ist die 9. Sonderprüfung in diesem Youtube-Videolink.