Leutschach.Eine völlig neue Ausgangslage bietet sich im Kampf um den Titel in der 2WD-Staatsmeisterschaft. In Abwesenheit des regierenden Champions Simon Wagner (fährt heuer im Ausland) und des 3-fachen Ex-Meisters Michael Böhm (Karrierepause) mutiert Daniel Wollinger zum Favoriten. Der Steirer im Renault Clio R3 Maxi ist sich dessen auch bewusst. „Das macht mir aber nichts aus. Ich habe schon im Vorjahr mit dem Vizemeistertitel bewiesen, dass ich mit Druck eigentlich recht gut umgehen kann.“ Mit Patrick Forstner hat Wollinger einen neuen Copiloten, weil Bernhard Holzer aus zeitlichen Gründen absagen musste. Wollinger: „Wir freuen uns schon auf die Rebenland-Rallye, die ich ja bestens kenne, und werden schauen, dass wir noch einen Test vor dem Auftakt einschieben können.“
Seine größten Konkurrenten sieht der Lokalmatador in den beiden Niederösterreichern Michael Kogler (Citroen DS3 R3) und Christoph Zellhofer (Suzuki Swift S1600). Wollinger: „Die haben beide das Können und auch die nötige Kraft in ihren Autos, um mir gefährlich werden zu können.“
Aber auch der Rest des Feldes, der sich hauptsächlich aus der jungen Opel-Armada zusammensetzt, bürgt für Qualität und Top-Speed. Der letztjährige Sieger des Opel-Adam-Markenpokals Andreas Kainer sitzt diesmal zwar „nur“ in einem Corsa OPC, ist aber auch damit ein Garant für schnelle Zeiten. Im motorisch stärkeren Opel Adam R2 drücken Routinier Gernot Zeiringer sowie aufstrebende Piloten wie Julian Wagner, Luca Waldherr, Christoph Lieb oder die Brüder Roland und Lukas Carlos Stengg kräftig aufs Gas. Die Niederösterreicherin Victoria Hojas im Opel Corsa OPC hat ebenfalls schon Eindruck hinterlassen. Die steirischen Fahnen hält noch Thomas Mayr (Citroen C2 R2) hoch. Ein sehr schneller Mann, der noch dazu über eine Menge Österreich-Erfahrung verfügt, kommt jedoch aus Ungarn - Kristof Klausz im Peugeot 208 R2 wurde 2015 österreichischer Junioren-Staatsmeister und gewann letztes Jahr die ungarische 2WD-Meisterschaft.
Hier messen sich die momentan besten Jungpiloten des Landes. mit teils klingenden Familiennamen aus der österreichischen Rally-Szene. „Die Junioren-Staatsmeisterschaft ist ein großes Ziel von mir“, gibt der Amstettner Christoph Zellhofer unumwunden zu. Mit seinem völlig neu aufgebauten Suzuki Swift S1600 hat er auch sehr gute Chancen. Leicht machen werden es ihm dabei vor allem die schnellen Opel-Adam-R2-Piloten nicht. Der Oberösterreicher Julian Wagner, der Niederösterreicher Luca Waldherr sowie die Steirer Christoph Lieb, Roland und Lukas Carlos Stengg sind in Lauerstellung. Aber auch der rotweißrote Junioren-Champion von 2015, Kistof Klausz aus Ungarn, ist im Rebenland punkteberechtigt.
Die Punktejagd im Rallye Cup der Austrian Motorsport Federation wird in zwei Divisionen ausgetragen und bietet bekannten Namen der Rallye-Branche eine sehenswerte Spielwiese. Martin Kalteis (Mitsubishi Evo VII), Alfred Leitner (Peugeot 206, Bernd Gebetsberger (Golf 2 GTi), Rene Thiede (Peugeot 306), Herbert Weingartner (Toyota Celica) oder Alois Handler (Peugeot 207) sind seit Jahren aus der Szene nicht wegzudenken. Der Grazer Günter Knobloch (Subaru WRX) lässt heuer sowohl im Cup als auch im neuen M1 Masters die Muskeln spielen. Für steirischen Lokalkolorit sorgen bei der Rebenland-Rallye im Cupbewerb auch Michael Röck (Ford Fiesta), Hansjörg Matzer (Fiat Stilo), Harald Schloffer (Mazda 323), Johann Derler und Mathias Haas (beide BMW) sowie Enrico Windisch (Renault Clio).
Ebenfalls mit einem klingenden Namen kann die Historic Rallye Staatsmeisterschaft in der Südsteiermark aufwarten. Kris Rosenberger ist back! Der ehemalige Champion hat seinen Porsche 911 aus der Garage geholt und lässt ihn mit Copilotin Christina Ettel über die Rebenland-Prüfungen fliegen. Der Wahl-Grazer freut sich auf sein „Heimspiel“ in der Steiermark. „Nachdem ich 2014 historischer Rallye-Meister und in den letzten zwei Jahren jeweils historischer Motocross-Meister geworden bin, hab‘ ich mir gedacht, jetzt wär‘ mal wieder das Auto dran“, erklärt Rosenberger. Um aber gleich einzuschränken. „Die ganze Staatsmeisterschaft zu fahren, habe ich nicht im Plan. Dazu hab‘ ich leider zu wenig Zeit. Ich möchte einfach nur mal die schönen Sonderprüfungen im Rebenland genießen, weil mir diese Rallye echt am Herzen liegt.“ In der Verfolgerschar des Siegertipps finden sich mit dem Tiroler Albert Bellschan von Mildenburg und dem Deutschen Wolfram Thull zwei weitere Porsche-911-Piloten.
Die beiden Steirer Gert Göberndorfer und Anton Reisenhofer (beide Opel Ascona) sowie Ossi Posch (Ford Escort) aus Niederösterreich sind u. a. ebenfalls Garanten für tolle Action in der historischen Klasse.
Im Historischen Rally Cup sticht der Italiener Paolo Pasutti mit seinem Ford Sierra RS Cosworth heraus. Die weiteste nationale Anreise nimmt hier das Vorarlberger Duo Richard Ronay/Lucie Ronay auf sich. Sie bringen ihren Lada VFTS aus Dornbirn ins Rebenland.