Weiz.Auf Luca Waldherr und seine Copilotin Claudia Maier wartet beim ORM-Lauf in der Oststeiermark Österreichs derzeit schnellste Konkurrenz
Im Citroen C3 Rally2 hat das Duo trotzdem einen Podestplatz im Visier
„Direkt vom Geburtstagsfest zum aufschlussreichen Rallye-Test!“ So oder so ähnlich würde Luca Waldherr seinen Einstieg ins kommende Wochenende beschreiben, wäre er ein Dichter. Der Grund: Am Donnerstag hat seine Ehefrau Julia Geburtstag, der bei einem gemeinsamen Frühstück gefeiert wird. Luca Waldherr ist jedoch kein Poet, sondern einer der besten Motorsportler des Landes, weswegen es für den 31-jährigen Zöberner gleich im Anschluss an die morgendliche Geselligkeit geradewegs in sein aktuelles Einsatzgebiet geht. Denn nicht nur Gattin Julia bekommt (hoffentlich) ein Geschenk, sondern auch Gatte Luca hat eines von ihr erhalten. „Ich habe von meiner Frau die Erlaubnis bekommen, bei der Rallye Weiz am 18./19. Juli zu starten“, sagt der Niederösterreicher augenzwinkernd ????.
Der Citroen C3 Rally2 von Stohl Racing wartet als Einsatzfahrzeug beim fünften Lauf zur TEC7 Rallye-Staatsmeisterschaft ebenso auf Waldherr wie Claudia Maier als dessen stets zuverlässige Copilotin. Nachdem er zuletzt im Murtal nicht als Aktiver, sondern nur in seiner Funktion als Teamchef von Waldherr Motorsport im Einsatz war, liegt vor der Rallye Weiz eine längere Pause als Pilot hinter Luca Waldherr. „Ich bin zuletzt Anfang April bei unserem dritten Platz bei der Lavanttal-Rallye im Rennauto gesessen. Umso wichtiger ist also ein ausgiebiger Test vor der Rallye Weiz, der für Donnerstagnachmittag geplant ist.“
Mit zwei Ausfällen (Jännerrallye und Rebenland) dem Podestplatz in Kärnten und dem Nichtstart in Judenburg verlief die bisherige Saison freundlich ausgedrückt durchwachsen und ist auch die Verteidigung des letztjährigen Vizestaatsmeistertitels illusorisch. „Das muss ich leider so zur Kenntnis nehmen“, ist Luca Waldherr naturgemäß nicht ganz glücklich, versucht jedoch, daraus auch etwas Positives für den vorletzten Lauf in der Oststeiermark und dann wohl auch für das Saisonfinale Ende August bei ihm daheim in Krumbach herauszufiltern. „Die Ausgangslage bedeutet auch, dass ich ohne taktische Überlegungen in die Rallye Weiz gehen und dort einfach nur einfach nur Gas geben und frei von der Leber weg Rallye fahren kann.“
Dass auf dem bekannt schnellen Asphalt in Weiz u. a. mit Simon Wager, Hermann Neubauer, Michael Lengauer, dem Deutschen Albert von Thurn und Taxis oder Rückkehrer Niki Mayr-Melnhof das Who is Who der heimischen Rallye-Szene am Start steht, macht die Aufgabe für Luca Waldherr nicht einfacher, ist aber sportlich gesehen umso reizvoller. Seine Reaktion darauf: „Das ist natürlich ein unglaublich starkes Teilnehmerfeld, und realistisch betrachtet bin ich davon sicher jener Rally2-Pilot, der die wenigsten Kilometer auf dem Buckel hat. Deshalb sehe ich das Ganze ohne Stress und ohne Druck, und man muss schauen, wo wir mit unserem Paket stehen.“ Nachsatz: „Aber natürlich hat man das Podium immer im Visier.“
Die Kraft dazu schöpft der Familienmensch und Papa Luca Waldherr aus seinem nächsten Umfeld. Da hilft es sicher, dass die Ehefrau mit den Kindern am Samstag nach Weiz kommt. Womit wir wieder beim eingangs erwähnten Thema wären . . .
Sportpressedienst
Armin Holenia/Wolfgang Nowak