Wolfsberg.Simon Wagner führt ersten Bruder-Doppelsieg in der ÖRM Geschichte an
Mehr als zehn Jahre musste Nummer eins Unterstützer und Vater Fritz Wagner darauf warten: bei der 46. Lavanttal Rallye in Kärnten machten seine Söhne Simon und Julian Wagner den langersehnten Wagner-Doppelsieg nun perfekt. Mit einem Start-Ziel Gesamtsieg und der schnellsten Zeit auf der abschließenden Powerstage feierten Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter dabei erneut eine absolute Glanzleistung ab und verwiesen das restliche Feld auf die Plätze.
"Die Lavanttal Rallye als Heim-Rallye meines Co's Gerry (Gerald Winter) zu gewinnen ist eh schon immer ein absolutes Highlight, aber hier den ersten Bruder-Doppelsieg der Meisterschafts-Geschichte zu feiern ist die absolute Krönung.", so Wagner. "Wir waren schon oft kurz davor, haben Rallyes gemeinsam angeführt, aber immer wieder kam etwas dazwischen. Nun hat es endlich geklappt! Die Wagner Festspiele sind perfekt."
Spektakulär ist dabei auch einmal mehr der Abstand, den die amtierenden Staatsmeister zwischen sich und den zweitplatzierten jüngeren Wagner Bruder bringen konnten. Mehr als eine Minute betrug am Ende der Vorsprung der Sieger, während zwischen Platz 2 und 3 gerade einmal 18 Sekunden lagen.
"Gerade hier in Wolfsberg hätten wir zugegebenermaßen nicht mit einem so deutlichen Sieg gerechnet." sagt Wagner im Ziel. "Traditionell ist unsere Konkurenz hier sehr schnell unterwegs, aber wie schon im Rebenland haben unsere ersten Verfolger dem Druck nicht standgehalten und sich folgenschwere Fehler geleistet."
Unverschuldet in Bedrängnis kamen kurz vor dem Ziel allerdings auch die späteren Sieger, als ihnen bei knapp 120 Stundenkilometern ein Reh ins Auto sprang und die Front des Skoda Fabia RS Rallye 2 nachhaltig beschädigte.
"Normalerweise ist das Auto nach so einem Einschlag nicht mehr fahrbar und der Kühlerschaden, den wir verzeichnen mussten, hätte schnell richtig problematisch werden und zum Ausfall führen können. Zum Glück konnten wir den Skoda nach der Sonderprüfung binnen 8 Minuten notdürftig so reparieren, dass er die SP 11 noch durchgehalten hat. Gerry hat den Kühler mit Reparaturmasse, die wir zum Glück im Auto mitführen, unter Anleitung unseres Teams am Telefon abgedichtet, während ich Wasser zum Nachfüllen organisiert habe. Danach mussten wir noch die Stoßstange sichern und den beschädigten Kotflügel entfernen.
Wir haben schon damit gerechnet auf der SP 11 noch einmal anhalten und Wasser nachfüllen zu müssen und hatten durch das auf der Scheibe verteilte Kühlmittel extrem schlechte Sicht, konnten aber wie durch ein Wunder trotzdem noch eine dritte Gesamtzeit fahren und uns in das anschließende Service retten. Karma hat hier mal wieder - im positiven Sinne - gerichtet."
Eine Glanzleistung vollbrachte dort dann auch einmal mehr das Team von Eurosol Racing Hungary, das die Front des Skoda mit der Startnummer 1 in Windeseile reparierte und für die letzten beiden Sektionen wieder perfekt herrichtete.
"Tausend Dank an unsere Jungs und Mädels im Team, die wieder einen phänomenalen Job gemacht und uns so den Sieg gerettet haben.", so Wagner. "Von dem Zwischenfall mit dem Reh abgesehen, war das ein absolut perfektes Wochenende bei Traumwetter und mit unzähligen Fans an der Strecke. Das hat einfach nur Spaß gemacht und gibt Auftrieb, nicht nur für die zweite Saisonhälfte in der Staatsmeisterschaft, sondern auch für unseren ersten ERC Start in diesem Jahr."
Eben dieser steht für Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter schon in dieser Woche bei der Rally Hungary an. Das erstmals auf Schotter ausgetragene Spektakel findet in der Region Veszprém in der Nähe des Plattensees statt und ist heuer der erste von insgesamt acht Läufen zur Europäischen Rallye Meisterschaft
"Ich freue mich, endlich mal wieder auf Schotter fahren zu können.", blickt Wagner nach vorne. "Zudem freuen wir uns besonders, den ERC Auftakt dieses Jahr in der Heimat unseres Teams zu bestreiten und sind gespannt auf dieses brandneue Event im Kalender.
" Mit der Startnummer 7 starten Wagner und Winter am Freitag beim Qualifying in Gyártelep, bevor am Samstag und Sonntag insgesamt 13 Sonderprüfungen und über 190 Wertungskilometer zu absolvieren sind