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Rallye Bohemia

Simon Wagner erreicht vierten Platz in hochkarätigem Starterfeld

Mladá Boleslav.Bei der als fünftem Lauf der tschechischen Rallye Staatsmeisterschaft ausgetragenen Rallye Bohemia rund um Mladá Boleslav erreicht Simon Wagner mit seinem von Eurosol Racing eingesetzten Skoda Fabia R5 den vierten Gesamtrang und übertrifft damit alle Erwartungen. Der Mauthausener muss sich neben den beiden Skoda Werkspiloten Kalle Revanperä und Jan Kopecký, die normalerweise für den Hersteller in der Rallye Weltmeisterschaft antreten, nur Jan Černý geschlagen geben und platziert sich vor vielen alteingesessenen, einheimischen Toppiloten.

Nachdem Simon Wagner dort bereits in den vergangenen beiden Jahren gute Resultate einfahren konnte – damals noch in einem zweiradangetriebenen Fahrzeug - entschied sich der Youngstar seine R5-Asphaltpremiere bei der Rallye Bohemia auszutragen und traf dort auf ein mit 14 Fahrzeugen der Kategorie R5 und zwei World Rallye Cars der älteren Generationen auf ein wahres Bilderbuchstarterfeld.

Bei der Rallye, die in der Mittelböhmischen Region nördlich von Prag ausgetragen wird, handelt es um die Heimveranstaltung des in Mladá Boleslav stationierten Werksteams von Skoda Motosport und damit um eines der größten Highlights im tschechischen Motorsportkalender. Entsprechend fand sich neben Wagner und den Werksfahrern die versammelte tschechische Rallye Elite bei der Rallye Bohemia ein um über 160 Wertungskilometer um jede Zehntelsekunde zu kämpfen.

Noch am vergangenen Dienstag, also nur einen Tag vor Beginn der Besichtigungsfahrten, war dabei unklar, ob Wagner überhaupt an den Start gehen kann. Eine kurzfristige gesundheitsbedingte Absage von Beifahrer Sigi Schwarz stellte das nur dank dem erneut großartigen Einsatz der Sponsoren Wagners und mit Unterstützung des Eurosol Racing Teams überhaupt aufgestellte Projekt quasi in letzter Minute in Frage. Da auch Stammbeifahrer Gerald Winter für den Lauf nicht zur Verfügung stand, blieben Wagner nur Stunden, um Ersatz zu organisieren oder den Start abzusagen. Fündig wurde Wagner schließlich in Form der Beifahrerin seines Bruders Julian, mit der er heuer bereits einen Testlauf bestritten hatte:

„Üblicherweise beantragen Mitarbeiter nicht erst am Dienstagabend Urlaub für die restliche Woche.“, scherzt Viljem Pitako, Mitgründer der Akarion GmbH Linz, für die Beifahrerin Anne K. Stein tätig ist. „Nachdem Anne uns aber über Simons Misere berichtet hatte, wollten wir dem Einsatz nicht im Weg stehen. Als junges Technologieunternehmen haben wir uns Dynamik und Innovation auf die Fahnen geschrieben und finden diese Attribute auch im Rallye Sport wieder. Insofern freuen wir uns, dass wir das Team hier unterstützen konnten.

“Dass die Entscheidung, trotz der kurzfristigen Änderungen an den Start zu gehen die richtige war, stellte Wagner bereits am frühen Freitagnachmittag beim Shakedown unter Beweis, als er dort, zur Überraschung aller, in vier Durchgängen vier Topzeiten in den teilweise recht feuchten Asphalt brannte und schließlich als zweitschnellster Fahrer die Generalprobe der Rallye abschloss.

„Bereits im Shakedown wurden wir binnen weniger Stunden mit den verschiedensten Witterungsbedingungen konfrontiert und konnten uns gut auf das als sehr wechselhaft vorausgesagte Wochenende einschießen.“, sagt Wagner „Ich habe mich auf Anhieb sehr wohl im Auto gefühlt. Die letzten Läufe haben wir genutzt, um unter Wettbewerbsbedingungen immer wieder verschiedene Fahrwerkseinstellungen am Skoda Fabia R5 auszuprobieren. Das hat sich jetzt offenbar bezahlt gemacht.“ so Wagner weiter.

Dass es sich bei den sehr guten Shakedownzeiten nicht um Zufallstreffer handelte, machte der 25-Jährige noch am selben Abend, auf den ersten beiden der insgesamt zwanzig ausgetragenen Sonderprüfungen deutlich. Zum Ende der ersten Sektion fand sich Wagner zeitgleich mit Wunderkind Kalle Rovanpära, der von Fachleuten bereits als künftiger Rallye Weltmeister gehandelt wird und für Skoda in der verbesserten Version des Fabia R5an den Start geht, auf Platz drei der Gesamtwertung wieder.

Im Verlauf des Samstages hatte das Team rund um Simon Wagner nicht nur mit den ständig wechselnden Witterungsbedingungen und schwierigen Reifenentscheidungen, sondern vor allem auch mit der Startposition zu kämpfen. Da Wagner in der Startreihenfolge hinter die in die Meisterschaft eingeschriebenen Fahrer als letztes Fahrzeug der R5 Kategorie einsortiert wurde, fand er insbesondere durch den immer wieder einsetzenden Regen spürbar andere Streckenbedingungen vor als seine direkte Konkurrenz.

„Jedes Auto wirft beim Cutten mehr Dreck auf die Strecke. Von daher hast du es mit Startnummer 15 schon ein bisschen schwerer als am Anfang des Feldes und bei dem unberechenbaren Wetter erwischte uns da hinten leider auch der ein oder andere Schauer mehr. berichtet Wagner. Aber dass es hier nicht einfach wird vorn dabei zu sein war mir von Anfang an bewusst und unsere Erwartungen waren bei der Klasse des Starterfeldes eh nicht zu hoch. Mit einer Platzierung unter den Top Sieben wäre ich ehrlich gesagt schon zufrieden gewesen obwohl das Ziel natürlich immer ist, so weit wie möglich nach vorn zu kommen.

“Umso erfreulicher, dass bereits nach dem ersten vollen Rallyetag bereits fünf Top-Fünf Zeiten, davon zwei zweitschnellste Zeiten, und der angepeilte 7. Gesamtplatz für das für den RS Club Wolfsberg gestartete Team zu Buche standen.

„Auf Sonderprüfung 11 dachten wir für einen Moment schon, alle Chancen auf ein gutes Ergebnis verloren zu haben.“, berichtet Beifahrerin Anne K.Stein. „Bereits nach knapp zwei Kilometern trafen wir in einem tiefen Cut einen Stein und beschädigten uns den rechten Vorderreifen. Wenige Meter danach stand das vor uns gestartete Fahrzeug, das sich eben an dieser Stelle das Rad ganz ausgerissen hatte. Wir entschieden uns dafür, nicht auf der Prüfung zu wechseln, sondern diese mit dem Platten zu Ende zu fahren und versuchten den zu erwartenden Zeitverlust so gering wie möglich zuhalten.

“Umso überraschender, dass die Streckenposten im Ziel eine drittschnellste Zeit für Wagner an das Tableau schrieben. Unglaublich, aber wahr: von den dreizehn vor Wagner in die Sonderprüfung gestarteten Fahren konnten nur zwei diese ohne Reifenschaden beenden.

In die zweite Etappe startete Wagner schließlich als Siebter und freute sich nicht nur über die verbesserte Startposition, sondern auch über klare Wetterverhältnisse.

„Der Sonntagvormittag bleib erfreulicherweise trocken, so dass auch die Streckverhältnisse eindeutiger waren als am Vortag.“, sagt Wagner, der sich auf sechs der insgesamt sieben am Sonntag gefahrenen Sonderprüfungen in den Top 5 platzieren und damit auf einen starken vierten Gesamtrang vorkämpfen konnte. „Auf SP 16 habe ich mir einen kleinen Fehler erlaubt und uns in einem überraschend schmutzigen Abzweig eingedreht. Das hat einige Zeit gekostet und ist ärgerlich aber der Rest des zweiten Tages lief dafür umso besser.“, berichtet er weiter.

Ein besonderes Ausrufezeichen setzten der Mauthausener und seine Beifahrerin ausgerechnet auf der mit über 21 Kilometern längsten und vorletzten Sonderprüfung der Rallye, auf der die vorderen Piloten, abgesehen von Jan Černý und Miroslav Jakeš - die auf Nummer sicher gegangen und Regenreifen aus dem letzten Service mitgenommen hatten – ausnahmslos auf harten Slickreifen unterwegs, von einem kräftigen Regenschauer überrascht wurden. Unter schwierigsten Bedingungen erzielte das Duo dort eine viertschnellste Zeit und bleib dabei weniger als eine halbe Sekunde pro Kilometer hinter Kalle Rovanperä und sogar vor Lokalmatador Jan Kopecký.Eine weitere Top-Drei Zeit auf der letzten Sonderprüfung rundete das erfolgreiche Wochenende schließlich ab und bescherte Wagner und Stein nicht nur einen über allen Erwartungen liegenden vierten Platz, sondern auch den Pokal für das beste angetretene Mixed-Team.

„Ich bin glücklich über das was wir hier gezeigt haben und unheimlich dankbar dafür, dass ich diese Chance bekommen habe.“, sagt Wagner im Ziel.Dieses Wochenende hat gezeigt, dass wir definitiv auf dem richtigen Weg sind und uns auch international mit starker Konkurrenz messen können. DieReaktionen, die uns aus ganz Europa erreicht haben, zeigen wie weit unser Einsatz für Aufmerksamkeit gesorgt hat und ich hoffe, dass wir diesesMomentum mitnehmen und dieses Jahr noch weitere Läufe bestreiten können. Daran werde ich auf jeden Fall weiterarbeiten und bedanke mich nocheinmal bei meinen Sponsoren und Unterstützern für ihr Vertrauen.“

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