Zlin, Tschechien.Ein erfolgreiches Wochenende liegt hinter Simon Wagner. Der Oberösterreicher erreicht in der hart umkämpften Junioreneuropameisterschaft für Fahrer unter 27 einen starken dritten Platz beim Asphalt-Klassiker in Tschechien.
Für Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter, die heuer die tschechische Meisterschaft für zweiradangetriebene Fahrzeuge sowie den tschechischen Peugeot 208 Cup bestreiten,verlief die Barum Rallye Zlín von Beginn an nach Plan. Trotz mangelnder Erfahrung auf den anspruchsvollen Prüfungen im Südosten Tschechiens hielt sich das Duo von Beginn an in der Spitzengruppe der Junioren und lieferte sich spannende Sekundenduelle mit den zum Teilwerksunterstützten Top-Fahrern aus ganz Europa.
Mit zwei Bestzeiten etablieren sich Simon Wagner/Gerald Winter am ersten Wertungstag auf Platz 3 in der FIA ERC Junior U27, ein Reifenschaden vernichtet jedoch zunächst alle Hoffnungen auf einen Podiumsplatz.
Nachdem Simon Wagner erst vor gut drei Wochen in Polen sein Europameisterschaftsdebüt gegeben hatte, erzielte der österreichische 2-WD und Juniorenstaatsmeister von 2016 bereits auf der fünften von insgesamt fünfzehn Sonderprüfungen seine erste Bestzeit in derJuniorenwertung und setzte sich dabei unter anderem gegen die Opel Werksfahrer Huttunen und Ingram durch.„Dass wir dicht an die Spitze der Junior Europameisterschaft heran reichen, konnten wir bereits mit einigen guten Zeiten in Polen unter Beweis stellen. Mit einer Bestzeit gleich am ersten Wertungstag der Barum Rallye haben wir trotzdem nicht gerechnet“, sagt Simon Wagner. „Unser Team von Sparrow Racing hat nach der Rallye Rzesow in Polen hart gearbeitet und uns für sein Heimevent in Tschechien einen perfekt vorbereiteten Peugeot 208 R2 zur Verfügung gestellt.“, so Simon Wagner weiter.Nach konstant schnellen Zeiten in den ersten Sektionen hatte sich das Team Wagner/Winter bereits auf einem komfortablen dritten Platz vorgearbeitet, als auf der 22,87km langen Königsprüfung Troják das Drama in Form eines Reifenschadens seinen Lauf nahm.„In einer der vielen Naturschikanen auf dieser Prüfung spürte ich einen harten Schlag auf der Vorderachse und realisierte schnell, dass das vordere linke Rad beschädigt war.“, erklärt Wagner. „Da wir noch mehr als die Hälfte der Prüfung zu absolvieren hatten, waren wir gezwungen das Rad auf der Sonderprüfung zu wechseln und stoppten auf der Strecke.“An selber Stelle hatten sich zuvor auch Werkspilot Chris Ingram (Opel Adam R2) und der Förderpilot des tschechischen Verbandes, Philip Mares (Peugeot 208 R2), je einen Reifen beschädigt.
„Der Radwechsel an sich verlief unproblematisch und schnell. Schon vor dem eine Minute vor uns gestarteten Mares hatten wir das Reserverad auf der Achse.“, berichtet der erfahrene Beifahrer Gerald Winter. „Leider standen wir zum Wechseln an einer unebenen Stelle und so kippte uns der Peugeot 208 R2 just bevor ich die Radschrauben anziehen konnte vom Wagenheber.“
Als Konsequenz der unglücklichen Situation stand schließlich ein Zeitverlust von mehr alsdrei Minuten und der Rückfall auf Platz 6 der Juniorenwertung zu Buche.
Simon Wagner/Gerald Winter starten allem Frust zum Trotz eine eindrucks volle Aufholjagd, markieren weitere Bestzeiten und belohnen sich mit einem Podestplatz.
Auch auf der folgenden, die erste Etappe abschließenden Sonderprüfung, schien das Glück zunächst nicht auf Seite der schnellen Österreicher. Bereits wenige hundert Meter nach dem Start der Nachtprüfung brach die Fixierung der Zusatzscheinwerfer und sorgte im wahrsten Sinne für einen Blindflug durch die Ortschaft Brĕzová. Umso eindrucksvoller, dass die beiden auch hier eine Bestzeit erzielen konnten.Frisch motiviert startete das Team am Sonntag in den zweiten Wertungstag und konnte zum Auftakt eine weitere Junioren U27 Bestzeit in den Asphalt brennen. Fünf von fünf möglichen Top 2 Zeiten sorgten nicht nur für Anerkennung von Zuschauern, Fans und auch Konkurrenten, sondern resultierten schlussendlich in einem verdienten dritten Platz in der Junior U27 Wertung und der Klasse RC4.„Am Ende bin ich doch zufrieden mit dem Ergebnis.“, sagt Simon Wagner. „Natürlich haben wir uns mit unseren Zeiten mehr erhofft, aber Reifenschäden gehören leider ebenso zur Rallye wie spannende Sekundenkämpfe. Nach dem ich im vergangenen Jahr bereits am ersten Tag der Barum Rallye ausgefallen war, hatte ich im Vergleich zu meinen direkten Konkurrenten kaum Erfahrung mit den welligen und schnellen Strecken der Rallye und konnte trotzdem von Anfang an das Tempo der Spitze mit gehen, ohne zu viel Risiko zu nehmen.Mein Dank gilt meinem Team von Sparrow Racing, meinem Beifahrer Gerald Winter sowie meinen Sponsoren und Unterstützern. Für Erfolge wie diesen braucht es eine perfekte Teamleistung und zu dieser hat in der vergangene Woche jeder einzelne beigetragen.“
Nach fünf von sechs Läufen des tschechischen Peugeot 208 R2 Cups sichern sich Simon Wagner/Gerald Winter die Vize-Meisterschaft.
Auch in der Gesamtwertung des tschechischen Peugeot 208 R2 Cups können Simon Wagner und Gerald Winter nach der Barum Rallye Zlín einen Erfolg verbuchen. Beim letzten der fünf zu absolvierenden Läufe sichert sich das Team die Vizemeisterschaft und übertrifft damit die Erwartungen vom Jahresanfang„Als wir zu Beginn der Saison entschieden haben heuer in Tschechien zu fahren, stand für mich im Vordergrund dort möglichst viel zu lernen und Erfahrung auf für mich neuen Strecken
zu sammeln. Sicher trete ich immer an um vorne dabei zu sein, dass wir aber mit deneinheimischen Fahrern, die die Rallyes alle samt schon mehrfach gefahren sind, mitfahrenund sogar Siege einfahren können war für mich eine positive Überraschung.“, resümiertSimon Wagner.
Wie es für 24-jährigen weiter geht und ob weitere Einsätze in der Junior-Europameisterschaft realisierbar sind, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.