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2014

ADAC Rallye Deutschland

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Die ADAC Rallye Deutschland bot wieder einmal beste Unterhaltung, Spannung bis zum Schluss und ganz viel Drama. Die letzte Etappe des deutschen WM-Laufs war ein Thriller. Der führende Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala (FIN) rutschte am frühen Sonntag-Morgen auf der WP Dhrontal 1 von der Strecke und schied aus. Kris Meeke im Citroën DS3 WRC übernahm die Rallye-Führung, die allerdings nicht lange währte. Der Brite verlor eine Wertungsprüfung später (WP Grafschaft 1) die Kontrolle über sein Fahrzeug und musste ebenfalls aufgeben.

Somit war der Weg frei für den ersten Sieg von Thierry Neuville. Der 26-jährige konnte sein Glück kaum fassen: "Ein tolles Gefühl vorne zu sein, doch der schnelle Ausfall der beiden Topfahrer zeigt, wie schwierig die hiesigen Bedingungen sind." Taktisch klug agierte Neuville auf den letzten beiden Prüfungen und sicherte so mit 40,7 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Dani Sordo gleich bei seinem ersten WM-Erfolg auch noch den Doppelsieg für das Hyundai-Team: "Das war einfach phantastisch", so der Deutschland-Sieger.

Am Donnerstag war an einen solchen Triumph noch nicht einmal zu denken, als Neuville seinen Hyundai i20 WRC beim mehrfachen Überschlag schwer beschädigte. Binnen 19 Stunden baute das Team den Wagen wieder auf. Neuville startete pünktlich, konnte sich von Anfang an in der Spitzengruppe etablieren und schaffte vor rund 200.000 begeisterten Zuschauern und vielen heimischen Fans seinen ersten WM-Triumph. Damit brach er auch die Siegserie von Citroën, die seit 2002 bislang alle Siege in Deutschland verbuchen konnten.

Aufgrund der fahrerisch anspruchsvollen und durch Regen besonders rutschigen 17 Prü-fungen rund um Trier wechselte die Rallye-Führung gleich viermal - Weltmeister Sébastien Ogier (F) im Volkswagen Polo R WRC führte vom Start weg bis zur fünften Prüfung, danach übernahm sein Teamkollege Jari-Matti Latvala bis zur 14. Bestzeit-Etappe. Kris Meeke dominierte nur für eine knappe Stunde (WP 15). Nach diesem Intermezzo kassierte schließlich ein glücklicher Thierry Neuville, der im Vorjahr bereits Zweiter wurde, die verdiente Spitzenposition.

In der Fahrer-Weltmeisterschaft fiel bei der ADAC Rallye Deutschland bereits eine Vorent-scheidung: Der Rallye-Weltmeister 2014 fährt auf jeden Fall Volkswagen, denn die drei VW-Piloten Ogier, Latvala und Mikkelsen können bei den noch ausstehenden vier WM-Runden von keinem Konkurrenten mehr ausgebremst werden - sie machen den Titel unter sich aus.

Als bester Deutscher landete der Mecklenburger Armin Kremer (Parchim) im Skoda Fabia S2000 auf dem 13. Gesamtrang. Das von der ADAC Stiftung Sport geförderte Nachwuchstalent Marjan Griebel (Hahnweiler) eroberte mit seinem Opel Adam R2 im ADAC OPEL Rallye Junior Team den beachtlichen 24. Platz und die FIA-Klasse RC4.

Die mit gesonderten WM-Punkten belegte Powerstage (WP Grafschaft 2), die live im Fern-sehen übertragen wurde, gewann der Brite Elfyn Evans (3 Pkt.) vor Gesamtsieger Thierry Neuville (2 Pkt.) und dem Finnen Mikko Hirvonen (1 Pkt.).

Vorläufiger Endstand nach 17 Bestzeitprüfungen:
1. Neuville/Gilsoul BEL/BEL Hyundai i20 WRC 3:07.20,2 Min.
2. Sordo/Marti ESP/ESP Hyundai i20 WRC - 40,7 Sek.
3. Mikkelsen/Floene NOR/NOR Volkswagen Polo R WRC - 58,0 Sek.
4. Evans/Barritt GBR/GBR Ford Fiesta RS WRC - 1.03,6 Min.
5. Hirvonen/Lehtinen FIN/FIN Ford Fiesta RS WRC - 1.10,5 Min.
6. Østberg/Andersson NOR/SWE Citroën DS3 WRC - 1.22,7 Min.
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13. Kremer/Wicha D/D Skoda Fabia S2000 - 12.40,6 Min.
24. Griebel/Rath D/D Opel Adam R2 - 28.53,4 Min.

Bestzeiten-Verteilung: Latvala 8, Ogier 3, Kubica 2, Evans, Hirvonen, Meeke und Neuville je 1
Rallye-Führung: Ogier WP1-5, Latvala WP6-14, Meeke WP15, Neuville WP16-18 (Ziel)

FIA Rallye-WM 2014 - Punktestände nach 9 von 13 Läufen
Fahrer: 1. Ogier 187; 2. Latvala 143; 3. Mikkelsen 110; 4. Østberg 74; 5. Neuville und Hirvonen je 73 Pkt. Hersteller: 1. VW Motorsport 305; 2. Citroën Total Abu Dhabi WRT 138; 3. Hyundai Motorsport 131; 4. M-Sport 128; 5. Volkswagen Motorsport II 109; 6. Jipcar Czech National Team 40 Pkt.

  • Gerald Wais

    • Gerald Wais
  • Martin Butschell

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