BMP-Motorsportfotos - Rallyefotos aus Österreich
bmpTV - Motorsportvideos aus Österreich - by Patrick Butschell

44. Weinberger Holz Lavanttal Rallye

76 Teams aus 5 Nationen haben für den Rallyeklassiker in Wolfsberg genannt

Wolfsberg.76 Teams aus 5 Nationen haben für den Rallyeklassiker genannt und blasen zum "Jägerball" im Lavanttal.

Das Objekt der Begierde beim zweiten Staatsmeisterschaftslauf in Wolfsberg heißt wieder Simon Wagner. Doch eine Heerschar an Toppiloten ist dem Champion im Kampf um den Sieg auf den Fersen. Es herrscht Hochspannung in allen Klassen.

Mit der WeinbergerHolz Lavanttal Rallye geht die Österreichische Staatsmeisterschaft heuer in ihre zweite Runde. Den Lauf rund um Wolfsberg verbindet einiges mit dem Auftakt vor drei Wochen in der Südsteiermark. Zum einen musste das Traditions-Event in Kärnten ebenfalls pandemiebedingt zwei Jahre lang pausieren, zum anderen wird die Rallye zum Großteil auf Asphalt ausgetragen, und zum dritten steht im Lavanttal genauso wie im Rebenland praktisch die gesamte heimische Rallye-Elite am Start!

ORM 

Mit Simon Wagner gibt der momentan augenscheinlich souveränste Pilot Österreichs auch in Wolfsberg Gas. Der Staatsmeister aus Oberösterreich fährt sowohl im In- als auch im Ausland wie auf Schienen, gibt sich nervenstark und hat mit seinem Skoda Fabia Rally2 einen ebenso verlässlichen Partner wie den Kärntner Gerald Winter am Beifahrersitz. Dieser fehlte zwar beim Sieg im Rebenland, weil zu dieser Zeit Tochter Laura das Licht der Welt erblickte. Beim EM-Lauf letzte Woche auf den Azoren war er aber schon wieder dabei.

Simon Wagner: „Der Zweikampf mit Hermann Neubauer im Rebenland war schon sehr cool. Nicht nur für uns zwei, sondern vor allem für den österreichischen Rallyesport allgemein. Ich hoffe, dass sich das in Wolfsberg wiederholt und dass wir das bessere Ende dann vielleicht auch wieder für uns haben. Dazu muss ich allerdings auch den einen oder anderen Fehler, der mir beim Saisonstart unterlaufen ist, abstellen. Nachdem die Lavanttal Rallye ja unmittelbar vor Gerry Winters Haustür stattfindet, ist es für ihn und auch mich etwas Besonderes, dort dabei zu sein.“

Man braucht keine Glaskugel, um den Salzburger Hermann Neubauer auch im Lavanttal als Wagners härtesten Konkurrenten vorauszusagen. Der doppelte Ex-Meister (2016, 2019) gewann hier 2017 und beim letzten Mal 2019, erlebte heuer beim Auftakt jedoch ein Drama, als sein Ford Fiesta Rally2 auf dem Weg zum möglichen Sieg kurz vor Schluss wegen einem technischen Defekt liegenblieb. „Das war wirklich ein schwerer Schlag, den ich ehrlicherweise noch immer verdauen muss“, sagt Hermann Neubauer, „weil das gerade in einer Phase passiert ist, als ich nach der verpatzten letzten Saison wieder Freude am Fahren gefunden hatte und für diesen Ausfall absolut nichts kann. Nichtsdestotrotz werde ich im Lavanttal versuchen, das Beste aus mir rauszuholen und wieder im Kampf um den Sieg mitzumischen.“

Das Beste aus sich rauszuholen, ist auch das Credo von Günther Knobloch, der in Leutschach einen Ausfall der Kategorie „völlig unnötig“ fabrizierte, als er mit dem Heck seines Skoda Fabia Rally2 eine Randsteinkante schnupfte und mit kaputter Felge aufgab. Günther Knobloch: „Ich bin in den letzten zwei Jahren drei Rallyes gefahren. So ein Fehler ist leider das Resultat daraus. Aber auch wenn es ärgerlich ist, muss ich das so nehmen, wie es ist. Positiv ist, dass der Speed gestimmt hat, ich auf einem sicheren Kurs Richtung Podest war. Das werde ich nach Kärnten mitnehmen, wo ich ja auch Vereinsmitglied bin und mit meinem Kärntner Copiloten Jürgen Rausch immer viele unserer Fans an den Strecken sehe.“

Mit einem dritten Platz bei der Auftakt-Rallye kommt Kris Rosenberger im VW Polo R5 nach Kärnten: „Das Ergebnis vom Rebenland wird für mich nicht zu toppen sein, so realistisch bin ich. Aber mit jedem Kilometer gewöhne ich mich mehr ans Auto und somit kann ich auch mehr an die Grenze gehen. Ich werde vor der Lavanttal Rallye noch ausgiebig testen und freue mich dann auf die Prüfungen in Wolfsberg.“

Lust auf mehr hat der Niederösterreicher Luca Waldherr bekommen, nachdem er mit seinem Citroen DS3 R5 in Leutschach eine starke Performance auf den Asphalt gelegt hat. „Wenn man die vier Minuten Strafzeit wegrechnet, die wir bekommen haben, weil wir wegen Starterproblemen zu spät zum Start einer Prüfung gekommen sind, wäre ich auf dem vierten Platz gelandet. Ein Dreher in Eichberg hat vielleicht sogar das Podest gekostet. Vom Speed her hat es mir so getaugt, dass ich mein Programm jetzt umgeschmissen habe und die Lavanttal Rallye, die ich eigentlich nicht im Plan hatte, nun doch in Angriff nehme.“

Eine Rückkehr auf die nationale Bühne feiert der schelle Oberösterreicher Johannes Keferböck. Nach seinem Start bei der heurigen Monte Carlo Rallye und seiner berufsbedingten Absage im Rebenland, ist der Skoda-Fabia-Rally2-Pilot mit seiner Copilotin Ilka Minor schon im Rennfieber: „Ich weiß zwar momentan arbeitstechnisch nicht, wo mir der Kopf steht, aber trotzdem freue ich mich schon sehr auf den Einsatz im Lavanttal. Die letzten zwei Jahre waren ja leider nicht gerade gesegnet mit Rallyes in Österreich. Umso mehr bin ich gespannt auf die Duelle mit unseren motorisch gleichwertigen Konkurrenten.“

Ein erfreuliches Comeback ins Rallyegeschehen gibt im Lavanttal Keferböcks oberösterreichischer Landsmann Gerhard Aigner. Der ebenso schnelle wie wortwitzige Vorchdorfer ist vom fahrerischen Können her sicher in der Lage, in der Top-five-Region mitzuspielen, wenngleich er natürlich den Faktor „eingerostet“ ins Spiel bringt. „Meine letzte Rallye bin ich 2020 in Freistadt gefahren (Anm. Platz 6), von da her fehlt mir doch schon einiges an Übung. Aber die Lavanttal Rallye kenne ich relativ gut, so dass ich mir dort eine Rückkehr zutraue. Die Rebenland wäre mir noch zu schwer gewesen, außerdem hatte ich da noch mit erheblichen coronabedingten Personalsorgen in meinem Busunternehmen zu kämpfen. Für den Start in Wolfsberg bin ich jedoch sehr zuversichtlich und da freue ich mich schon sehr drauf. Das Rallye-Feuer in mir brennt nämlich noch immer.“ Aigner lenkt in Kärnten einen Skoda Fabia R5 aus dem Hause Baumschlager.

Mit den beiden Steirern Kevin Raith (Skoda Fabia S2000) und Enrico Windisch (Audi A1 Rally2) bzw. auch dem Oberösterreicher Gerald Rigler (Ford Fiesta R5) ist das rotweißrote Topkontingent in der stärksten Klasse komplett.

Internationale Gefahr droht freilich von den ausländischen Startern in der Topklasse, die vom starken Ungarn Kristof Klausz im Skoda Fabia Rally2 evo angeführt werden. Dass er zu den absoluten Spitzenpiloten zählt, beweisen sein Sieg bei der W4-Rallye 2021 sowie sein zweiter Platz heuer im Rebenland. 

Zwei weitere große Namen aus Deutschland bringt das BRR-Team von Raimund Baumschlager an den Start. In Abwesenheit des bekannten Teamchefs (der sich auf Reha befindet), sitzen Albert von Thurn und Taxis sowie Armin Kremer in je einem Skoda Fabia Rally2 evo. Albert von Thurn und Taxis ist vorwiegend (mit Copilot Bernhard Ettel) in der ERC im Einsatz, war zuletzt 2016 bei der Rallye Weiz in Österreich dabei. Armin Kremer kennt man als Europameister 2001, als dreifachen deutschen Rallyemeister 1996, 1998, 1999 sowie aktuell auch als Rallye-Fachkommentator beim TV-Sender Eurosport.

Ein unberechenbares Quartett bilden noch die Deutschen Armin Holz (Peugeot 208 R5), Thomas Lorenz (Skoda Fabia S2000) und Stefan Göttig (Skoda Fabia R5) sowie der Ungar Zoltan Laszlo im Ford Fiesta Rally3.

Auch sind in der ORM wieder starke Piloten mit ihren Prototypen zu beachten, die in der eigenen Klasse 8 starten und von denen einige jederzeit für Top-ten-Plätze gut sind: Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX), Andreas Schart (Mitsubishi Evo IX Proto), Peter Ölsinger (Mitsubishi Space Star), Stefan Müller (Ford Fiesta Proto), Markus Stockinger (Mazda 2 Proto), Michael Hübler (Mitsubishi Evo VI) oder der Tscheche Jiri Pertlicek (Ford Fiesta Proto).

ORM-2WD

Im Chor der 2WD-Piloten dürfte wohl wieder Julian Wagner der Einserkandidat für die Solostimme sein.

Der jüngere Bruder des Staatsmeisters nahm auch in der Südsteiermark eine Sonderstellung bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen, wo er schon 2017 den Titel holte, ein. Zwei Jahre später verpasste er das ORM-Championat bei den Allradlern nur hauchdünn, ehe er dann budgetbedingt leisertreten musste. Im Lavanttal will der Oberösterreicher im Opel Corsa Rally4 von Stengg Motorsport sein enormes Talent wieder unter Beweis stellen. Julian Wagner: „Das war ein schönes Ergebnis zuletzt, und die Zielsetzung in Wolfsberg ist dieselbe. Das Problem ist, dass im Lavanttal auch ein Teil Schotter dabei ist, was es für einen Zweiradler nicht einfacher macht. Aber ich möchte wieder zeigen, was mit einem unterlegenen Auto auch in der Gesamtwertung möglich ist (Anm. im Rebenland wurde er 5.!). Das ist mir fast noch wichtiger als ein 2WD-Sieg, weil ich hoffe, dass damit vielleicht wieder jemand für ein größeres Projekt auf mich aufmerksam

Die Wagner-Jagdgesellschaft ist in Wolfsberg auch in der 2WD-Kategorie eine große. Aus nationaler Sicht sucht der junge Nikolai Landa persönliche Wiedergutmachung. In der Südsteiermark war für den ERC-erfahrenen Wiener im Ford Fiesta Rally4 nach einem Fahrfehler schon auf SP 1 Schluss. Weiters begeben sich im Lavanttal die Steirer Fabian Zeiringer (Opel Corsa Rally4), Lukas Stengg (Opel Adam oder Corsa Rally4), der Niederösterreicher Daniel Mayer (Peugeot 208 R2) sowie die Kärntner Dominik Schilcher (Peugeot 208 Rally4), Ingo Ewald Otti (Citroen C2 R2), Rene Thiede (Renault Clio 3RS), Robert Joven (Renault Clio R3C) und Thomas Traußnig (Citroen DS3 R1) auf die Pirsch.

Weil die Lavanttal Rallye 2022 auch wieder zum Mitropacup zählt, erhöht sich die Konkurrenz im 2WD-Bewerb erheblich. Denn auch zwei ungarische und insgesamt sieben deutsche Teams, die um internationale Mitropacup-Zähler kämpfen, sind in der heimischen 2WD-Meisterschaft punkteberechtigt.

Junioren Staatsmeisterschaft (ORM Junior)

Erfreulich hoch ist wieder die Teilnahme von Nachwuchspiloten im Lavanttal. Dass einige davon schon über jede Menge Erfahrung verfügen, ist ein weiterer Beleg ihrer jugendlichen Klasse. Insgesamt sind es gleich 15 Piloten, die sich in der ORM Junior matchen. Von Ex-Meister Julian Wagner über Vizemeister Fabian Zeiringer (beide Opel Corsa Rally4), Daniel Mayer (Peugeot 208 R2), Nikolai Landa (Ford Fiesta Rally4), Lukas Stengg (Opel Adam oder Corsa Rally4), Raphael und Lukas Dirnberger (alle Ford Fiesta), Gerd Koschir (Mitsubishi Evo VIII), Thomas Traußnig (Citroen DS3 R1), Kevin Stix (Suzuki Ignis 1.5 3TG Sport), Daniel Heine (Fiat Stilo), dem Ungarn Martin Laszlo (Renault Clio Rally4) sowie dem deutschen Trio Rene Noller (Opel Corsa Rally4), Nicolai Götttig und Liam Müller (beide Opel Adam) ist die Dichte riesig.

Österreichischer Rallye Cup (ORC) und Rallye Cup 2000

Auf einen spannenden Wettkampf darf man sich auch im Österreichischen Rallye Cup freuen. Der Niederösterreicher Martin Kalteis, der mit seinem Mitsubishi Lancer Evo VII als Titelverteidiger ins Rennen geht, hat sich schon oft, so auch zuletzt im Rebenland mit einem vierten (!) Gesamtplatz, mitten unter die Topstars mischen können.  

Gegenwind droht ihm in Kärnten vor allem von den Lokalmatadoren wie Andreas Mörtl im Mitsubishi Evo VIII), Andreas Schart im Mitsubishi Lancer Evo IX Proto), der bei der letzten Lavanttal Rallye 2019 die Cupwertung gewinnen konnte, Gerhard Just (Mitsubishi Evo VI) oder auch Gerald Klösch (Audi S3). Auch dem oberösterreichischen Routinier Robert Zitta im Subaru Impreza ist immer ein Spitzenergebnis zuzutrauen, ebenso wie Christoph Zellhofer, der in seinem Suzuki Swift ZMX in Leutschach den zweiten Cup-Platz holte.

Im Rallye Cup 2000 ist das oberösterreichische Brüderpaar Raphael und Lukas Dirnberger (beide Ford Fiesta) ganz vorne zu erwarten, wenngleich auch hier die einheimischen Piloten wie Ingo Ewald Otti (Citroen C2 R2), Robert Joven (Renault Clio R3C), Patrick Hasler (VW J1) oder Kevin Stix (Suzuki Ignis 1.5 3TG Sport) ihre Chance auf gute Platzierungen wittern. 

Historische Rallye Staatsmeisterschaft und Historischer Rallye Cup

Einen neuen Anlauf auf Punkte in der Rallye Staatsmeisterschaft der Historischen versucht wieder der Ex-Staatsmeister aus Wien Johannes Huber. Nachdem er seinen spektakulär klingenden Porsche Carrera 911 SC in Leutschach mit kaputtem Getriebe abstellen musste, ist er nun wieder frisch motiviert, Dies garantiert in Wolfsberg auch ohne Titelverteidiger Helmut Schwab, dessen im Rebenland zerbeulter Mitsubishi Lancer Turbo nicht „fit“ wurde, eine hochkarätige historische Rallye.

Denn die beiden Niederösterreicher Lukas Schindelegger und Michael Kogler machen in ihren Ford Escorts RS2000 mehr als nur gute Figur. Mit großer Fanunterstützung, jedoch nur Außenseiterchancen und werden das Kärntner Original Walther Stietka im VW 1302 und dessen (Bundes-)Landsmänner Patrik Hochegger (Opel Kadett C GT/E) und Daniel Furian (Opel Ascona B-205) ins Rennen gehen.

Im Historischen Rallye Cup liegt die Favoritenrolle beim oberösterreichischen Audi-Quattro-Piloten Horst Stürmer.

erstellt am 31.03.2022, 20:17
Skoda 100-Bearbeitet

Simon Wagner erhält den einhundertsten Skoda Fabia RS Rally 2

erstellt am 04.06.2024, 13:50

Mit der Chassis Nummer 100 des Erfolgsmodells Skoda Fabia RS Rallye 2 starten Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter in die zweite Saisonhälfte der diesjährigen österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Bei der Murtal Rallye rund um den Red Bull Ring hofft das Team auf eine...

Mehr
Martin Butschell-1361

Hohe Attraktivität trotz hoher Hürden

erstellt am 01.06.2024, 10:20

Auch behördliche Eigenwilligkeiten hindern Veranstalter Willi Stengg und Peter Hopf nicht an einer superspannenden ET König Murtal Rallye am 14./15. JuniNoch 14 Tage sind es bis zur ET KÖNIG Murtal Rallye 2024, und das Organisationsteam rund um Willi Stengg und Peter Hopf läuft...

Mehr
1FO06984

Hartes Lernwochenende für Wagner

erstellt am 18.04.2024, 15:06

Platz 9 beim Europameisterschafts-Auftakt auf Schotter erfüllt Erwartungen Mit Platz 9 bei der Rallye Hungary in der Region um Veszprém in der Nähe des Plattensees erfüllen Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter das selbst gesteckte Ziel den Auftakt der FIA Rallye...

Mehr