Wolfsberg.Mit einer Platzierung im Spitzenfeld hofft der Oberösterreicher Gerhard Aigner bestehende Sponsoren bei der Stange zu halten und mögliche zukünftige zu beeindrucken. Derzeit liegt der WRC-Pilot auf Platz 2 in der Meisterschaft.
Wenn am kommenden Freitag der dritte Rallye-Staatsmeisterschaftslauf im Lavanttal gestartet wird, dann will sich Gerhard Aigner nicht nur in den Bann der zu erwartenden Tausenden Fans zoomen, sondern vor allem auch dank einer starken Performance das weitere Interesse seiner Geldgeber sichern. „Die Rallye in Wolfsberg ist für mich eine Art Bewerbungsschreiben“, meint der Oberösterreicher zu seinem mittlerweile vierten Auftritt mit einem Ford Fiesta World Rally Car. Obwohl Gerhard Aigner ein Empfehlungsgesuch gar nicht wirklich notwendig hätte – ein zweiter Platz bei der heurigen Jännerrallye, ein dritter Platz bei der vorjährigen Lavanttal-Rallye und der momentane zweite Platz in der österreichischen Staatsmeisterschaft sind an sich schon Erfolge, die für eine gepflegte Visitenkarte in der Rallyeszene sorgen und ihn in die Riege der besten Piloten des Landes hieven.
Ein Stockerlplatz ist auch diesmal das Ziel des Vorchdorfers, für dessen Beifahrer das Kärntner Motorsport-Highlight sogar ein echtes Heimspiel ist. Marco Hübler stammt direkt aus Wolfsberg und freut sich demnach auf viele bekannte Gesichter in den Zuschauerzonen.
Dass der Einsatz mit einem World Rally Car keine Billig-Variante ist, weiß Gerhard Aigner freilich. „Darum ist auch dementsprechend viel Lauf- und Überzeugungsarbeit nötig, um die dafür nötigen Sponsoren zu finden und diese dann auch bei der Stange zu halten. Eine ganze Meisterschaftssaison ist finanziell nicht abgesichert. Ich muss mich leider immer von Rallye zu Rallye hanteln. “ Dabei hat Aigner noch Glück. Weil sein Team R+ Racing aus Mailand keinen R5-Boliden frei hat, wird ihm das WRC (Baujahr 2012) zu denselben, etwas günstigeren R5-Konditionen bereitgestellt. „Aber teuer genug ist es trotzdem noch immer“, lacht der 43-jährige Busunternehmer.
Wie auch immer, gute Ergebnisse sind die beste Werbung und damit auch das beste Mittel, um Förderer bei Laune zu halten. Daher heißt die Vorgabe für die Lavanttal-Rallye nicht nur ins Ziel zu kommen, sondern sich auch im Spitzenfeld zu etablieren. Aigner: „Ich will so knapp wie möglich an die österreichischen Spitzenpiloten herankommen, vor allem den zeitlichen Abstand zu Gerwald Grössing, der ja auch ein World Rally Car lenkt, will ich verringern.“ Lauter Ziele eben, mit denen es möglich ist, den Argumente-Speicher für neue Werbetouren in eigener Sache aufzufüllen. Denn mit dem Schlusspfiff bei der Lavanttal- beginnt für Gerhard Aigner schon wieder die Sponsoren-Laufarbeit bezüglich der danach folgenden Schneebergland-Rallye.