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Hartbergerland

Eine Rallye-Show im Sog der Überflieger

Hartberg.Die Fans der Hartbergerland-Rallye dürfen sich wieder auf einen Sekundenkrimi an der Spitze freuen.


Die besten Piloten des Landes garantieren Motorsport pur in allen Meisterschaftskategorien.

ORM

Nimmt man das Drehbuch der bisherigen zwei Saisonläufe im Rebenland bzw. Lavanttal her, so ist die Handlung im dritten Teil der achtteiligen Kultserie Rallye-Staatsmeisterschaft 2022 eine sehr erwartbare. Kurz gesagt: Auch im Hartbergerland werden sich zwei Piloten um die Hauptrolle duellieren und diese dadurch gleichsam einnehmen. Die bessere Ausgangsposition hat hier zweifellos der regierende Champion Simon Wagner. Der Oberösterreicher im Skoda Fabia Rally2 kann sich auf mehrere Komponenten verlassen. Nach zwei Saisonsiegen hat er mit einem dritten Platz beim EM-Lauf auf den Azoren sowie tollen SP-Bestzeiten am letzten Wochenende auf Gran Canaria abermals auch seine internationale Konkurrenzfähigkeit eindrucksvoll bewiesen. Dementsprechend selbstbewusst gibt sich der Hartberg-Sieger des letzten Jahres. Simon Wagner: „Die Rallye im Hartbergerland ist eine super Veranstaltung. Vor allem, dass es zwei neue Prüfungen gibt, taugt mir. Das wäre auch für viele andere Rallyes in Österreich wünschenswert. Ich rechne natürlich wieder mit einem Großangriff von Hermann Neubauer. Das muss er auch, weil er nach zwei Siegen von mir schon ein bisschen unter Druck steht. Für mich wird es dadurch aber nicht leichter. Wenn er wieder seine 102 Prozent auspackt, muss und werde ich vor Ort entscheiden, wie ich damit umgehe.“

Der doppelte Ex-Meister Hermann Neubauer (2017 und 2019) ist sich der Schwere seiner Aufgabe bewusst, macht sich aber trotzdem keinen Druck. Dass nach seinem Ausfall im Rebenland und dem zweiten Platz im Lavanttal für einen dritten Titel ein Sieg schon fast zum Muss wird, legt er bewusst zur Seite. „Ich habe zuletzt im Lavanttal besonders am ersten Tag so viel Spaß gehabt, auf dieser Performance gilt es aufzubauen. Es wird in Hartberg sicher wieder ein heißer Fight mit Simon. Der hatte jetzt zwei Mal zu Recht die Nase vorn, weil er wirklich beeindruckend gefahren ist. Diesmal werde ich wieder voll angreifen, und dann schauen, was rauskommt. Leicht machen werde ich es ihm sicher nicht, aber der Spaß steht im Vordergrund.“ 

So sehr sich das Verfolgerfeld des Überflieger-Duos auch vor deren Leistungen verneigt, die Chance lebt auch für dieses. Vor allem die Nähe zum Austragungsort Hartberg lässt so manchem auch den emotionalen Aspekt ins Spiel bringen.

Kris Rosenberger (VW Polo R5): „Mein Techniker-Team kommt direkt aus Hartberg und Umgebung. Schon allein für diese Jungs möchte ich eine gute Rallye dort fahren. Mit dem VW Polo R5 werde ich zwar erst kurz vorher noch einmal testen, aber ich habe mich kürzlich auf dem Red Bull Ring bei einem Rennen mit einem KTM GT2 praktisch aufgewärmt. Zudem hab‘ ich mit der Hartbergerland Rallye noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen. Da ist mein Porsche 911 auf der letzten Sonderprüfung einfach stehengeblieben. Das möchte ich heuer ausmerzen.“

Luca Waldher (Citroen DS3 R5): „Hartberg als Nachfolger der ehemaligen Wechselland Rallye ist für mich praktisch eine Heimrallye. Das wird eine extrem coole Sache, weil da sicher sehr viele Fans von mir dabei sein werden. Und was gibt es Schöneres, als vor diesen eine gute Show zu zeigen.“

Kevin Raith (Ford Fiesta Rally2): „Die Hartbergerland Rallye ist eine halbe Stunde von mir daheim entfernt. Aus dem letzten Jahr kenne ich sie sehr gut, wenngleich heuer, glaube ich, zwei neue Prüfungen dabei sind. Ich fahre nicht wie zuletzt einen Skoda S2000, sondern wieder einen Ford Fiesta Rally2 von ZM Racing. Das ist für mich gleichzeitig ein Test für die Weiz-Rallye im Juli.“

Günther Knobloch (Skoda Fabia Rally2): „Als Grazer finde ich es eine coole Geschichte, dass es heuer viele Staatsmeisterschaftsläufe in der Steiermark gibt. Die Hartbergerland Rallye bin ich letztes Jahr nicht gefahren, ich denke aber, dass es diesmal wieder ein Duell an der Spitze zwischen Simon und Hermann geben wird. Dahinter matcht sich dann ein größeres ausgeglichenes Feld um den dritten Podestplatz. Da möchte ich dabei sein. Von da her freue ich mich auf eine tolle Rallye.“

Johannes Keferböck (Skoda Fabia Rally2): „Grundsätzlich ist es mein Ziel, nach zuletzt zwei technischen Ausfällen im Lavanttal und dann bei der WM-Rallye in Kroatien, wieder ins Ziel zu kommen und unsere Lernkurve auszubauen. Die Hartberger Rallye ist cool zu fahren, zumindest hab‘ ich dort letztes Jahr sehr gut angefangen, ehe es dann auf SP 5 leider nach einem Überschlag zu Ende war.“

Mit Enrico Windisch im Audi A1 Rally2 steht ein weiterer Pilot mit „Heimvorteil“ in der stärksten Klasse am Start. Hartberg ist von Kirchberg an der Raab, dem Heimatort des 2WD-Staatsmeisters des Jahres 2019, nur rund 50 Kilometer entfernt.

Für Top-ten-Plätze sind auch die Starter in der Klasse 8 zu beachten. Diese Klasse wurde eigens für Piloten geschaffen, die mit Prototypen am Start sind. Besonders Christoph Zellhofer (SuzukI Swift ZMX), der Deutsche Florian Auer (Mitsubishi Evo XIII), Markus Stockinger (Mazda 2 Proto) oder der Steirer Josef Pferschy (Mitsubishi (Evo IX) stehen hier im Fokus. Insgesamt haben in dieser Klasse elf Teilnehmer eine Nennung abgegeben. 

ORM-2WD

Auch in der Kategorie der zweiradgetriebenen Fahrzeuge beginnt der Name des Topfavoriten mit W und endet mit agner.  So wie Bruder Simon bei den Allradlern hat Julian Wagner hier alles im Griff und diesen Zustand durch zwei überlegene Siege im heurigen Jahr fest dokumentiert. Am vergangenen Wochenende war der Oberösterreicher mit seinem Opel Corsa Rally4 aus dem Hause von Hartbergerland-Rallye-Veranstalter Willi Stengg auch international höchst erfolgreich. Er gewann bei der zur belgischen Meisterschaft zählenden Sezoenes Rallye den zweiten Lauf zum Rally Cup Belux. Und das mit fast einer Minute Vorsprung auf den zweifachen Europameister und deutschen Rallye-Champion Marijan Griebel.

Julian Wagner (Opel Corsa Rally4): „Das war wirklich eine feine Sache, aber nun geht’s gleich daheim wieder weiter. Nachdem es in den ersten zwei Staatsmeisterschaftsläufen mit zwei Siegen ja optimal gelaufen ist, steht natürlich die Jagd auf den Titel im Vordergrund. Die Hartbergerland Rallye ist für mich Neuland, also haben manche meiner 2WD-Konkurrenten vielleicht sogar einen Vorteil. Leider ist mein Rallye-Jahr noch nicht ausbudgetiert. Deshalb möchte ich erstens schauen, dass ich den 2WD- und Junioren-Titel so schnell wie möglich fixieren kann und zweitens mit einer wieder guten Platzierung im Gesamtklassement vielleicht den einen oder anderen Sponsor auf mich aufmerksam machen kann.“

Ein meisterlicher Wagner-Jäger kommt aus Deutschland und repräsentiert gleichzeitig die deutsch-österreichische Freundschaft. Alexander Merkel sitzt in einem Opel Corsa Rally4 von Waldherr-Motorsport in Niederösterreich und holte mit diesem den Deutschen 2WD-Meistertitel 2021.

Aus rotweißroter Sicht gilt hier das berechtigte Augenmerk den Opel Corsa-Piloten Fabian Zeiringer, Christoph Lieb, Dominic Rieger, Johann Stelzl, Gerald Hopf, Christian Luif bzw. Daniel Mayer, Lukas Stengg und Markus Kroneder (alle Peugeot 208) oder auch Thomas Regner im Renault Clio R3.

ORM JUNIOR

Erfreulich hoch ist die Teilnahme von Nachwuchspiloten im Hartbergerland. Dass einige davon schon über jede Menge Erfahrung verfügen, ist ein weiterer Beleg ihrer jugendlichen Klasse. Insgesamt sind es 11 Piloten, die sich in der ORM Junior matchen. Von Ex-Meister Julian Wagner über Vizemeister Fabian Zeiringer, Dominic Rieger, Christop Lieb (alle Opel Corsa Rally4), Daniel Mayer, Lukas Stengg (Peugeot 208), Simon Seiberl (Suzuki Swift Sport), Raphael und Lukas Dirnberger (alle Ford Fiesta) ist die heimische Dichte groß. Aus dem Ausland kämpfen in Hartberg der Deutsche Alexander Merkel (Opel Corsa) und der Tscheche Filip Simik (Ford Fiesta) auch um Junioren-Punkte.

ORC und ORC 2000

Die Abwesenheit des in der Gesamtwertung des Österreichischen Rallye Cups führenden Deutschen Hermann Gassner könnte Martin Kalteis in Hartberg nutzen, um seinerseits die Spitze zu erklimmen. Der bekannt schnelle Mitsubishi-Pilot aus Niederösterreich ist nicht nur für den Klassensieg, sondern auch für eine Topplatzierung in der allgemeinen Gesamtwertung der Rallye gut. Allerdings steht dem Topfavoriten ein starkes Feld an Konkurrenten gegenüber, die ebenfalls über Klasse verfügen und in starken Autos sitzen: u.a. Robert Zitta, Gerald Bachler (beide Subaru Impreza), Gerd Koschier oder Andreas Mörtl (beide Mitsubishi).  

Im Rallye Cup 2000 zeichnet sich ein Brüder-Duell um die Gesamtführung ab. Die beiden Oberösterreicher Raphael und Lukas Dirnberger (beide Ford Fiesta) machen Jagd auf den in Hartberg nicht am Start stehenden Deutschen Robert Irlacher, der momentan noch an der Spitze liegt. Aber u. a. der Tscheche Filip Simik (ebenfalls Ford Fiesta) könnte die familiäre Eintracht stören.

HRM und HRC

Eine hochkarätige Tempojagd durchs Hartbergerland zeichnet sich in der Historischen Staatsmeisterschaft ab. Der Niederösterreicher Lukas Schindelegger hat seine Anwartschaft auf den Titel mit seinem Ford Escort RS2000 mit zwei Saisonsiegen bislang optimal genutzt. Bekannte Namen warten in PS-starken Boliden jedoch auf ihre Chance. Ex-Meister Johannes Huber und Christian Rosner zum Beispiel zünden wieder ihre Porsche 911, und Michael Kogler, der wie Schindelegger einen Escort RS2000 lenkt, weiß auch aus Erfahrung, wie man Siege feiert. Zudem ist auch der Steirer Gert Göberndorfer (Opel Acona) immer wieder für eine Überraschung gut.

ARC

Neben der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft geht es in Hartberg auch um Punkte in der zweiten Liga, der Austrian Rallye Challenge (ARC). Hier steht nach der Blaufränkisch-Rallye und der Rally Vipavska Dolina in Slowenien der dritte von insgesamt sieben Läufen auf dem Programm. Mit dem Deutschen Florian Auer (Mitsubishi Evo VIII) und dem Niederösterreicher Gerald Bachler (Subaru Impreza) ist das momentane Führungsduo in Angriffsstimmung. Mit Christoph Zellhofer etwa., der mit seinem Suzuki Swift ZMX bei der Rallye auch in der Prototypenklasse 8 startet, steht aber mit einigen anderen Piloten (Luca Waldherr, Christian Luif, Michael Kogler etc.) ein durchaus gefährlicher Herausforderer parat.

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