Sieben verschiedene Nationen gehen in Freistadt an den Start
Je 3 Teams aus Deutschland und Tschechien, zwei Mannschaften aus Ungarn, sowie je eine Mannschaft aus der Slowakei, Italien und Rumänien. Österreich stellt 50 Mannschaften
So wurden für die Topklasse (1) national 8 Autos für die Teilnahme genannt. Alle diese Starter werden sich mit R5 Boliden gegenüber stehen. Darunter befinden sich 5 Piloten mit dem Status als nationale Prioritätsfahrer.
Bei den Zweirad-angetriebenen Boliden (Klassen 3 und 4) sind auf der Nennliste 5 Fahrzeuge eingetragen.
Bei der Historischen Rallye Staatsmeisterschaft HRM (Klassen 6.1- 6.3) und im Historic Rallye Cup HRC (Klassen 6.4 – 6.6 ) findet man insgesamt 12 Starter.
Der Österreichische Rallye Cup (ORC) besteht aus der Klasse 7 und ist in 2 Divisionen unterteilt. In der Div. 7.1 sind 24 Autos genannt, in der Div. 7.2 werden 12 Fahrzeuge starten.
Sportliche Aussicht auf die Jännerrallye 2018
Chancengleichheit für die „Großen“ und Hoffnung für die „Kleinen“
Jubelstimmung im Mühlviertel. Nach zwei Jahren der Abwesenheit feiert die Jännerrallye ein Comeback in der österreichischen Staatsmeisterschaft. Und eines ist schon vor dem Startschuss in die neue Saison klar. Es wird wohl für keinen der Teilnehmer eine klare Sache, sondern die Zeichen stehen eher auf Ausgeglichenheit. Die Abwesenheit der bedingt durch die langen Schnee- und Eispisten rund um Freistadt zu teuren World Rallye Cars wird durch gleich acht R5-Boliden (also die unmittelbare Vorstufe zu einem WRC) wettgemacht und verspricht somit einen vielversprechenden Chancengleichstand unter den Spitzenpiloten. Garniert wird das Spektakel noch durch zahlreiche Local Heroes, die bedingt durch die Streckenkenntnis auch in motorisch schwächeren Fahrzeugen mit Topplatzierungen spekulieren.
Die R5-Armada wird angeführt vom Steirer Niki Mayr-Melnhof, der mit seinem Ford Fiesta nach Freistadt kommt. Der Meisterschaftsdritte des Vorjahrs zählt heuer wohl zu den großen Titelfavoriten, wenngleich er diese Rolle bei der Jännerrallye in Abrede stellt: „Ich bin in Freistadt noch nie gefahren und glaube, dass man auf Grund der Besonderheit der Rallye doch einiges an Erfahrung dort braucht. Deshalb sind die vielen Lokalmatadore, auch jene in motorisch schwächeren Autos, sicherlich im Vorteil.“ Die Oberösterreicher Gerald Rigler, Martin Fischerlehner, Johannes Keferböck und Gerhard Aigner sitzen im selben Fabrikat wie Mayr-Melnhof.
Gerald Rigler sieht ganz klar Mayr-Melnhof vorne: „An ihm wird kein Weg vorbei führen. Ich persönlich wäre mit einem Top-five-Platz zufrieden.“ Der Freistädter Martin Fischerlehner will noch mehr: „Wir sind gut aufgestellt, egal bei welchen Bedingungen. Das gesamte Team ist top motiviert, das Auto hat eine sensationelle Straßenlage, damit kann ich mich mit der Oberliga messen. Ich will eine gute Leistung abrufen und vorne mitfahren.“ Gerhard Aigner aus Vorchdorf ist ein Jännerrallye-Kenner: „Da ist immer alles möglich, vom statistisch gesehen leichten Ausfall bis zu einem Platz im Spitzenfeld. Ich persönlich habe einen Platz unter den ersten Fünf im Visier. Aber ich kenne bei der Jännerrallye besonders auch die starke Konkurrenz von guten Fahrern in schlechteren Autos.“ Alles auf sich zukommen lassen, ist die Devise von Johannes Keferböck. „Ich fahre mein Rennen, setze mir auch keine Ziele, was die Positionierung betrifft. Obwohl ich natürlich weiß, was das Auto kann. Und genau das stimmt mich optimistisch.“
Der Deutsche Hermann Gaßner kommt mit seinem Evo X und ist ebenfalls ein jahrelanger Jännerrallye-Intimus. Groß ist die Vorfreude natürlich bei Organisationschef Robert Zitta im Subaru WRX. „Die Organisationstätigkeit ist unglaublich anstrengend. Für mich ist Rallyefahren kein Stress, sondern Stressabbau, deshalb freue ich mich diesmal ganz besonders auf unsere Rallye.“ Ebenfalls für Action wird wohl das Mauthausener Brüderpaar Julian und Simon Wagner sorgen. Simon Wagner sitzt in einem Mazda 323. Mit diesem Fabrikat Baujahr 1993 holte er 2015 den unglaublichen zweiten Jännerrallye-Platz in der nationalen Gesamtwertung – geschlagen nur um 9 Sekunden von einem gewissen Raimund Baumschlager. „Das war damals ein super Erlebnis mit einem Auto, das genauso alt ist wie ich“, sagt Simon Wagner und freut sich auch auf den diesjährigen Start: „Es kommt natürlich aufs Wetter an, wie dann unsere Chancen in so einem historischen Fahrzeug im Endeffekt wirklich stehen, Aber ganz sicher ist, dass wir sehr viel Spaß haben werden.“ Ein ganz besonderer Start wartet auf Julian Wagner. Dank dem Sattledter Rallye Team Bamminger sitzt der aktuelle 2WD-Staatsmeister heuer erstmals in einem Subaru Impreza WRX R4 und erhofft sich einiges: „Natürlich wünsche ich mir wie wohl alle Piloten Schnee bei der Jännerrallye und natürlich will ich so weit vorne wie möglich landen.“
Im Hintergrund freilich lauern noch zahlreiche Lokalmatadore aus der Region in und um Freistadt mit großen Ambitionen. Bäckermeister Ernst Haneder im Mitsubishi Evo IX ist voll motiviert: „Eigentlich bin ich ja schon im Rallye-.Ruhestand. Aber die Jännerrallye hat halt ihren unwiderstehlichen Reiz, Deshalb sitz ich nun doch wieder im Cockpit und hoffe, dass ich den einen oder anderen überraschen kann.“ Mario Traxl gibt seinem Mitsubishi Evo 5 die Sporen: „Das ist meine siebente Jännerrallye. Also auf mangelnde Routine kann ich mich wahrlich nicht ausreden. Ich freue mich jedenfalls drauf, als ob es meine erste wäre.“ Und der St. Valentiner Franz Irxenmayr wechselt von seinem ursprünglichen Metier, der Rundstrecke (Histo-Cup, P9 Challenge etc.), mit einem Mitsubishi Evo IX auf die Rallye-Piste: „Das ist mein erster Versuch, eine Rallye in dieser Länge zu bewältigen. Aber ich habe mit Claudia Dorfbauer eine sehr erfahrene Copilotin an meiner Seite. Es wird spannend und ich freue mich riesig auf die Jännerrallye.“
Aus Niederösterreich sagt auch Prioritätsfahrer Martin Kalteis im Mitsubishi Evo VII den ganz Großen den Kampf an.
In der ORM 2-WD rechnen sich der Amstettner Christoph Zellhofer im Suzuki Swift 1600 und der ungarische Spitzenfahrer Kristof Klausz, Peugeot 208 R2 Chancen aus. Ihre Gegner in der Klasse 4 sind u. a. der Oberösterreicher Christian Gassner im Ford Fiesta ST, der Slowake Ratislav Chvala im Peugeot 208 R2 und Dan Magos aus Rumänien in einem Dacia Logan.
Ausnehmend viele Oberösterreicher finden sich auch in der Historischen Meisterschaft: Unter anderem geben hier Günther Königseder (Lancia Delta Integrale), Horst Stürmer und Markus Oßberger (beide Audi Coupe Quattro), Gerhard Fragner, Tobias Kiesenhofer, Gerhard Birklbauer (alle Mazda 323 4WD Turbo), Heinz Hörmann (BMW M535i) und Alexander Baumgartner (VW Käfer 13035) Gas.