Neckenmarkt.Fünf von sieben Race Rent Austria-Teams im Ziel - und mit Schart/Otti ein guter Podiumsplatz in der heiß umkämpften Protoklasse.
Fünf von sieben Race Rent Austria-Teams sahen beim Saisonauftakt zur Austrian Rallye Challenge, bei der vierten Ausgabe der Blaufränkischland Rallye die Zielflagge.
Schart/Otti: Protopodium
„Mir hat es voll getaugt“, jubelt Andreas Schart. „Die Streckenverhältnisse waren bei dieser Rallye wild, aber dennoch sehr interessant.“ Schart und sein neuer Copilot Ingo Otti konnten in der hart umkämpften „Proto-Klasse“ (Klasse 8) den guten dritten Platz belegen, hinter Christoph Zellhofer und Florian Auer.
Dabei gab es auf der aller letzten Prüfung noch einen bangen Moment: „Wir hatten einen kapitalen Reifenschaden, konnten uns aber ins Ziel retten.“
Nach dem kompletten Neuaufbau des Mitsubishi Lancer Evo IX Proto war Scharts größte Sorge, dass die „Prinzessin“ auch wirklich fehlerfrei läuft: „Doch diese Sorge war unbegründet, das Auto lief perfekt und Wolf musste kein einziges Mal das Laptop anstecken. Die Pflege des Autos durch Schmolli und sein Team war einmal mehr großartig.“
Eine Premiere war auch die Zusammenarbeit mit Copilot Ingo Otti - Schart erklärt: „Ingo ist top - wir haben sehr schnell zusammengefunden.“
Nach dem guten Ergebnis im Blaufränkischland hat Andreas Schart den weiteren Saisonplan abgeändert: „Ich werde nun auch im Rebenland starten, wieder mit Ingo Otti. Das ist meine Lieblingsrallye, denn hier hat für mich alles angefangen...“
Leitner/Matusch: „Wer ohne Sünde ist...“
Rudolf Leitner und Roland Matusch erlebten gleich auf der zweiten Sonderprüfung ihr persönliches Waterloo - ein massiver Reifenschaden zwang das Duo, noch auf der Prüfung den Reifen zu wechseln. Rudolf gibt ganz offen zu: „Beim Reifenwechseln ist noch Luft nach oben, da haben wir etwas zu lange gebraucht...“
Doch auch nach dem Malheur und satten sieben Minuten Verlust blieb die Motivation erhalten: „Damit muss man leben, das hat mich nicht demotiviert, aufgegeben wird schließlich nur ein Brief. Herausforderungen muss man annehmen und schließlich war der Rest der Rallye für uns ein gutes Training.“
Auf dem Rundkurs passierte Rudolf ein weiteres Malheur: „Ich habe Christoph Zellhofer im Rückspiegel zu spät gesehen - ich habe mich gleich danach bei ihm persönlich entschuldigt und möchte das nochmal auf diesem Wege tun. Ich möchte aber auch dazusagen: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein...“
Grundnig/Kienzer: Knüppelhartes „Little Akropolis“
Felix Grundnig musste kurzerhand auf einen Ersatzbeifahrer zurückgreifen, den er in Thomas Kienzer fand: „Nachdem Thomas so kurzfristig einspringen konnte, wofür ich ihm gar nicht genug danken kann, haben wir die Besichtigung genutzt, um auch einiges am Schrieb zu machen. Dank seiner Erfahrung als Fahrer konnte ich auch beim Fahren wirklich wertvolles Feedback aus den Prüfungen mitnehmen.“
Die Prüfungen der Blaufränkischland Rallye bezeichnet Grundnig als „Little Akropolis“ und erklärt: „Das waren wirklich knüppelharte Prüfungen. Die Schotterpassagen, die wir teilweise viermal gefahren sind waren wirklich sehr heftig ausgefahren. Wir haben auch dementsprechend viele Reifen ruiniert - wobei ich generell überrascht bin, was diese Pirelli Slicks alles aushalten.“
Mit seiner Performance bei seiner erst zweiten Rallye zeigt sich Felix Grundnig zufrieden: „Das Tempo war von Anfang an okay, wobei wir noch recht verhalten gestartet haben. Ab SP2 war der Flow dann da und Platz 29 im Endklassement ist für unsere zweite Rallye wirklich okay. Ohne ein paar übliche Querelen mit Autos vor uns auf den beiden Rundkursen wäre noch um einiges mehr gegangen. Am Ende waren das Auto top, das Team top, der Beifahrer top und die Lernkurve stimmt. Ich freu mich aufs Lavanttal und bin mir sicher, dass wir dort den Aufwärtstrend bestätigen können.“
Wurz/Schöpf: Ziel erreicht
Markus Wurz hat sein Ziel, nämlich eine Zielankunft, beinahe mühelos erreicht - beinahe deshalb, weil es zwei durchaus bange Momente gab: „Wir befanden uns auf einem schnellen Schotterabschnitt und das Auto bremste auf dem rolligen Untergrund nicht so, wie ich das haben wollte - wir wurden immer schneller statt langsamer, bis wir schließlich zu schnell waren. So hatte ich die Wahl zwischen einem Bachbett, einem Brückengeländer oder einem riesengroßen Stein. Ich wollte uns zwischen dem Geländer und dem Stein durchmanövrieren - doch es ging sich um zehn Zentimeter nicht aus, ich traf den Stein mit der Fahrerseite.“
Eine massive Delle zeugte von dem Einschlag - Wurz schildert: „Ich habe nach ein paar Minuten zurückgeschoben und wir konnten die Prüfung fertigfahren. Der Evo ist ein robustes Auto - die Race Rent Austria-Mechaniker konnten es wieder flottmachen.“
Einmal noch schien die Zielankunft in Gefahr: „Wir hatten auf der sechsten Prüfung einen Reifenschaden und mussten auf der Prüfung wechseln. Wir haben dann beschlossen, es auf den letzten Prüfungen wirklich ganz gemütlich anzugehen - meine erfahrener Copilot Thomas Schöpf und ich wollten ja durchkommen und ich konnte bei dieser Rallye auch einiges dazulernen, was den Schrieb anbelangt und auch das Fahren mit Allrad.“