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Rallye Weiz, ORM

Race Rent Austria

Härtetest Weiz

Acht Race Rent Austria-Teams erlebten eine der schwierigsten Ausgaben der Rallye Weiz - die Ausfallsquote war somit auch im Race Rent Austria  Team höher als sonst...

Die Rallye Weiz gilt gemeinhin als ganz besondes anspruchsvoll - diesmal jedoch haben Wetter- und Streckenbedingungen dafür gesorgt, dass "überall die Autos herumgehängt" sind, wie es Martin Attwenger treffend zum Ausdruck bringt. Die Ausfallsquote war in diesem Jahr deutlich höher - so sind auch von den acht gestarteten Race Rent Austria-Teams lediglich drei ins Ziel gekommen. Dafür landete eines von ihnen erneut auf dem Podium: Günther Knobloch und Jürgen Rausch in ihrem von Wolfgang Schmollngruber und seiner Crew betreuten Skoda FABIA R5 belegten einmal mehr den dritten Platz. 

Kornherr/Steinbauer: Auf Klausners Spuren

Für Christian Kornherr war die zweitägige Rallye Weiz die erste große Rallye - doch bald schon wurde die Rallye für ihn und seinen Copiloten Roman Steinbauer zu etwas, das er retrospektiv schlicht "Alptraum Weiz" nennt. Denn schon auf der Eröffnungsprüfung lief es alles andere als wunschgerecht: "Leider sind wir den Shakedown nicht gefahren - denn da hätten wir gemerkt, dass die Benzinpumpe einen Defekt hatte, da wir bei Vollgas keine Maximalleistung hatten. Da wir die ersten drei Prüfungen am Stück fuhren, war die Rallye damit gelaufen."

Zudem waren Christian Kornherr und Roman Steinbauer gleich auf der ersten Prüfung, dem ganz besonders heiklen Koglhof, Ersthelfer beim heftigen Unfall von Christian Luif und Martin Cerny. Für Christian Kornherr war daher völlig klar: "Ich bat Schmolli darum, dass wir die Regenreifen montieren - denn mit dem hohen Rückstand hätte es keinen Sinn gemacht, weiter auf Zeit zu fahren." In Kornherrs Brust schlagen bekanntlich zwei Racer-Herzen: "Ich komme ja aus der Drift-Szene und nach dem missglückten Auftakt war es für uns beide völlig klar, dass wir den Rest der Rallye wieder eine 'Drifterei' machen werden."

Weil es später auch zu einem Turbodefekt kam, konnten Kornherr/Steinbauer insgesamt lediglich 90 Kilometer störungsfrei zurücklegen. "Die haben jedoch mächtig Spaß gemacht, wir haben uns im Auto eine Gaudi gemacht - die Prüfungen sind ja auch traumhaft, die Rundkurse waren großartig."

Der gepflegte Driftwinkel des roten Mitsubishi Lancer Evo 6.5 wird bei den Fans gern gesehen, ja geradezu stürmisch begrüßt. Kornherr nickt: "Die Fans jubeln uns zu - es ist schon grandios zu sehen, wie viel Freude wir ihnen mit unserer Drifterei bereiten können. Im Servicepark hat sich ein zwölfjähriger Fan ein Autogramm geholt - das ist schon klasse, wenn es uns und den Fans so viel Spaß bereitet."

Auch bei der nächsten Veranstaltung wird der Driftwinkel nach Herzenslust gepflegt werden, denn der nächste Einsatz von Christian Kornherr und Roman Steinbauer findet bei den Austrian Rallye Legends statt: "Dort steht die Fahrfreude im Vordergrund - es ist unglaublich wie viele Leute zu diesem Event kommen."

Gleich eine Woche danach steht die Niederösterreich Rallye auf dem Programm, dort wird dann wieder auf den Rennmodus geswitcht. Zumal Kornherr mit Roman Steinbauer nun endlich den richtigen Beifahrer gefunden hat: "Das läuft von Mal zu Mal immer besser. Roman schafft es gut, mich schnell herunterzuholen, wenn es brenzlig wird. Er hält mir dann richtig theatralisch den Finger vor die Nase. Und genau das brauche ich manchmal - ich habe schon oft genug das Auto weggelegt."

In Weiz jedenfalls konnte man die Rallye zu Ende fahren, die Platzierung spielt im Driftmodus naturgemäß keine Rolle. Dennoch muss Kornherr schmunzeln: "Wir konnten einmal driftend die zwölftschnellste Zeit markieren - das ist schon lustig. Wenn du unbedingt schnell fahren willst, gelingt das nicht immer. Und dann pfeifst du auf die Zeit und hast so ein SP-Ergebnis. Wichtig ist: Es hat großén Spaß gemacht und es gibt keinen Blechsalat."

Bartel-Huemer/Gallistl: Erster Highspeedcrash

Zum ersten Mal pilotierte Fabian Bartel-Huemer den Open N-Mitsubishi Lancer Evo IX aus dem Hause Race Rent Austria - beim Shakedown konnte sich der Jungpilot schnell an das sequentielle Getriebe gewöhnen: "Das hat gut funktioniert, ich habe mich gleich wohlgefühlt. Mit diesem  Auto habe ich mich schnell angefreundet." 

Doch vor dem Start der ersten Prüfung haben Fabian und sein Copilot Michael Gallistl entdeckt, dass beim Reifen  rechts vorne der Luftdruck abgefallen ist: "Wir wollten den Reifen noch schnell wechseln, doch dann hat der Wagenheber nicht wie gewünscht funktioniert und wir haben sehr viel Zeit verloren. Da wir um fünf Minuten zu spät bei der Zeitkontrolle waren, gab es gleich einmal 50 Strafsekunden. Auf den Strecken selbst hat es dann gut funktioniert, wir hatten halt gleich einmal 50 Sekunden Rückstand."

Am Samstag jedoch kam es bei der zweiten Fahrt des Rundkurses Thannhausen zu einem schweren Abflug: "Es war mein erster Highspeedcrash und auch Michael war zunächst ein wenig schockiert- Mir ist in einer sehr schnellen Passage das Heck gekommen und wir haben einen Zaun abmontiert - Gott sei Dank ist uns beiden dabei nichts passiert, denn das hätte schlimmer ausgehen können."

Fabian Bartel-Huemer macht keinen Hehl daraus, dass damit "voraussichtlich heuer keine Rallye mehr auf dem Programm steht". Schließlich arbeitet Fabian bereits an einem Projekt für das kommende Jahr...

Schart/Gutschi: "Gutes Gefühl war gleich wieder da"

Einen heftigen, spektakulären Abflug hatte auch Andreas Schart zu verarbeiten - bei der Rallye Weiz stieg er zum ersten Mal nach seinem Crash bei der Wechselland-Rallye wieder in den M1-Mitsubishi Lancer Evo IX M1. 

Weil die erste Prüfung nach dem Unfall von Christian Luif neutralisiert wurde, war SP2 für die M1 Rallye-Masters de facto die erste Sonderprüfung. Dort betrug der Vorsprung von Andreas Schart und seinem Co-Piloten Christoph Gutschi gleich einmal magische 1:11,1 Minuten. Der schnelle Quereinsteiger aus Kärnten hatte also keinen Grund zur Sorge, dass ihm der Unfall "die Schneid abgekauft" hätte: "Sicher ist es ein anderes Gefühl, wenn man erstmals nach so einem Abflug wieder ins Auto steigt. Beim Shakedown sind wir noch drübergerollt, auf der ersten echten Prüfung war das gute Gefühl sofort wieder da. Und auch das Auto zeigte keine Folgewirkungen vom Wechselland-Crash." 

Nach SP7 führten Schart/Gutschi  mit 1:17 Minuten Vorsprung die M1 Rallye Masters an - auf SP 8 jedoch kam es zu einem Kupplungsschaden. Dennoch konnte Schart relativ zufrieden die Heimreise nach Kärnten antreten: " Es ist immer schade, wenn man in Führung liegend einen Ausfall hinnehmen muss. Aber die gefahrenen Kilometer haben ausgereicht, um sagen zu können, dass ich wieder ganz der Alte bin."

Attwenger/Letz: Klares Ziel verfehlt

Ein ganz klares Ziel hatte Martin Attwenger vor den Augen: In der Austrian Rallye Challenge belegte er vor der Rallye Weiz Platz zwei hinter dem in Weiz bereits fixierten neuen Champion Roman Mühlberger - auf diesem zweiten Tabellenrang wollte Attwenger auch nach der Rallye Weiz liegen, ihn im besten Fall sogar absichern. Doch es kam anders...

Attwenger, wie immer mit seiner Gattin Angeklika Letz unterwegs, gibt ganz offen zu: "Ich bin unzufrieden, bin nicht richtig in meinen Rythmus rein gekommen. Mit dem Taktieren mit den ARC-Punkten habe ich mich wohl selbst aus dem Konzept gebracht. Ich habe mir selbst einen hohen Druck gemacht. Am Freitag bin ich einfach nicht gut gefahren."

Am Samstag jedoch "wäre ich rein gekommen", ist sich Martin Attwenger sicher. Doch schon auf SP 11  war Schluss - wie auch der erwähnte Andreas Schart mussten auch Attwenger/Letz nach Kupplungsdefekt abstellen. 

Das klar definierte Ziel, den zweiten ARC-Tabellenrang halten zu können, wurde damit verfehlt: "Wir sind als Tabellenzweite gekommen und als Tabellenvierte wieder heimgefahren - genau das wollten wir nicht! Die Rallye Weiz war für uns irrsinnig schwierig, es sind überall die Autos herumgehängt - eine in höchstem Maße anspruchsvolle Rallye."

Den Blick wieder nach vorne gerichtet sagt Attwenger: "Wir werden beim Auto wieder eine Bestandsaufnahme durchführen und dann die ARC-Tabelle studieren und schauen, was noch möglich ist." 

Denk/Hauer: Klasse Premiere & Klassensieg

Die Premiere mit Copilot Daniel Hauer, der nach seiner Einschulung an der Seite von Harald Bachmayr im Rahmen der Mühlsteinrallye in Weiz seine erste ORM-Rallye fuhr, verlief gut. Michael Denk erklärt: "Ich muss ihm ein großes Lob aussprechen - Daniel hat seinen Job sehr gut erledigt, zumal die Rallye heuer ganz besonders anspruchsvoll war. Und auch an das Team Race Rent Austria ergeht ein großes Lob - das Auto war wie immer perfekt vorbereitet."

Michael Denk setzte die im Vorfeld erarbeitete Strategie dann auch perfekt um und steigerte sich sukzessive, sodass er am Samstagnachmittag gleich zweimal die elftschnellste Gesamtzeit markieren konnte. Im Endstand fanden sich Denk/Hauer auf dem guten 18. Gesamtrang wieder. Was Denk beindruckte: "Das Race Rent Austria Team kam geschlossen zur Siegerrampe und jubelte dermaßen - als ob ich gewonnen hätte!"  Was Denk in dem Moment noch nicht klar war: Er hat tatsächlich gewonnen - der Klassensieg ist ein Novum in seiner bisherigen Karriere.

Daniel Hauer wird somit "Nr.1-Backup" für Peter Medinger: Denk: "Peter ist ja mein Stamm-Copilot - aber da er vielbeschäftigt ist, kann es nur gut sein, so einen tollen Backup-Beifahrer zur Verfügung zu haben." Das gute Ergebnis feierten Michael Denk und seine Freunde bis 4.30 Uhr am Morgen.

erstellt am 30.07.2019, 12:33
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