Freistadt.Das der gerade mal 24 jährige Michael Lengauer kein Mann der großen Worte ist, das wurde bereits im Vorfeld bei seinen unzähligen Presseterminen klar.
Doch wo er absolut zu glänzen weiß, sind seine Leistungen auf der Strecke.
So verblüfft Lengauer in seiner äußerst kurzen Rallyekarriere und beeindruckt mit einem sensationellen 4. Gesamtrang im Bamminger Subaru bei der internationalen Jännerrallye, und dies bei seinem allerersten Antreten, einem völlig unbekanntem Auto und äußerst schwierigen Bedingungen.
Lengauer mausert sich zum Publikumsliebling
Mit seiner ruhigen und besonnenen Art weiß der Grünbacher offenbar zu begeistern, so war es gegenwärtig bei Lengauer am lautesten in der hervorragend besuchten Messehalle, als er seinen Pokal für den Gesamtsieg in der Klasse 7.1 entgegennahm. Dabei ließ er sich sogar zu einem seiner seltenen Gefühlsregungen hinreißen. Diese waren auch bei Andreas Thauerböck festzustellen, seinem Beifahrer, der glücklicherweise kurzfristig gewonnen werden konnte. Dieser war es auch, der mit seinem technischen Fachwissen für wertvolle Setup Arbeiten am Bamminger Subaru entscheidenden Input lieferte. Thauerböck resmüiert dazu: „es ist wirklich einfach mit Michi zu arbeiten, wir brauchten zwar ein Bisschen und hatten keinerlei Tests, aber nun harmonieren wir umso besser im Auto“
Michael, dessen Vorbild kein geringerer als der auch etwas wortkarge Rekord Rallye Weltmeister, Sebastian Loeb ist, fokussierte sich ausschließlich darauf Fehlerfrei zu bleiben und meinte nur: „Bei diesen Verhältnissen ans Limit zu gehen wäre falsch, hier konzentriere ich mich darauf, meine Grundspeed abzurufen.“
Mit den richtigen Reifen dreht Lengi dann erst so richtig auf
Gerade am zweiten Tag und endlich den richtigen Reifen ausgestattet, verblüffen Lengauer/Thauerböck im Subaru Impreza unaufhaltsam mit top 5 Zeiten und lassen sogar Vorjahressieger Johannes Keferböck scheinbar unbeeindruckt auf ihrem weitaus unterlegenen Material hinter sich.
Selbst die Techniker bei der Schlussabnahmen vom Schwergewicht überrascht
Die Techniker der Austrian Motorsport Federation (AMF) konnten im ersten Moment kaum glauben was ihnen die Waage bei der Schlussabnahme offenbarte. Lenauger meinte dazu nur schmunzelnd: „ja, 1495 kg mit leerem Tank, des is scho‘ a schwere Kuh. Jedoch erfordert die M1 Klasse ein beinahe seriennahes Fahrzeug, ausschließlich sicherheitsrelevante Veränderungen am Fahrzeug sind erlaubt.“
Dass er damit aber schnellstes nicht R5 Auto, Gesamt Vierter, Gewinner der Klasse 7.1, und nach Gerald Rigler der zweitschnellste Mühlviertler geworden ist, zeugt von seiner außergewöhnlichen Klasse hinter dem Lenkrad.
Nur vor der überwältigenden Stimmung in der Messehalle zeigte man Neven
In den abschließenden Gesprächen mit den Teammitgliedern war bei allen die Freude über die gemeinsam erbrachte Leistung ungebremst. „Und um ehrlich zu sein, von der atemberaubenden Stimmung vor der Überfahrt in der Messehalle, war ich sogar noch nervöser, wie vor den Sonderprüfungen“ und stellt mit dieser Aussage ein weiteres Mal seine Bescheidenheit beeindruckend unter Beweis.